Papst warnt vor Atomkrieg

"Wir sind am Limit"

Auf dem Flug von Rom nach Santiago de Chile hat Papst Franziskus Furcht vor einem Atomkrieg geäußert. "Ja, ich habe wirklich Angst", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa das katholische Kirchenoberhaupt am Montag an Bord des Papstfliegers.

Papst Franziskus zum Atomkrieg: "Ein Zwischenfall wird reichen." / © Danny Lawson (dpa)
Papst Franziskus zum Atomkrieg: "Ein Zwischenfall wird reichen." / © Danny Lawson ( dpa )

"Wir sind am Limit. Ein Zwischenfall wird reichen, um einen Krieg zu entfesseln. Deshalb müssen wir die Waffen zerstören und uns für die nukleare Abrüstung einsetzen."

Der Papst hatte vor dem Abflug ein Foto an die Journalisten verteilt, das 1945 im japanischen Nagasaki nach dem Abwurf einer Atombombe durch die USA entstanden ist. Darauf zu sehen ist ein Junge, der seinen toten Bruder auf dem Rücken zu Grabe trägt - nach den Worten von Franziskus "die Frucht des Krieges". Der Argentinier hatte angesichts der Spannungen zwischen den USA und Nordkorea im Atomkonflikt Abrüstung gefordert.

 

Über 15 Stunden Flug mit Stoff zum Nachdenken. @Pontifex_de lässt dieses Foto verteilen, es zeigt einen Jungen mit seinem toten Bruder auf dem Rücken. Nach der Atombombe von #Nagasaki wartet er vor dem Krematorium. Der Kommentar des Papstes: Die Frucht des Krieges. pic.twitter.com/V3lZcZeSxc

— JCKitzler (@JCKitzler) 15. Januar 2018

 

Angesichts des mehr als 15 Stunden langen Fluges nach Chile sagte der Papst laut Ansa: "Wir werden Zeit haben, um uns auszuruhen, zu arbeiten, für viele Dinge." Ungeachtet mehrerer Brandanschläge auf Kirchen in Santiago sagte Franziskus, die Reise nach Chile werde nicht ganz so schwierig werden, weil er dort studiert habe. "Ich habe dort viele Freunde, ich kenne es gut. Peru hingegen kenne ich weniger."


Quelle:
dpa