Umfrage in Österreich

Papst ja, Kirche nein?

Papst Franziksus wird viel mehr zugetraut als der Kirche - so lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie in Österreich. Warum kommt der Papst so gut an, die Institution aber nicht?

 (DR)

Die Österreicher trauen Papst Franziskus laut einer Umfrage viel mehr zu als der katholischen Kirche. 46 Prozent sehen die Haltungen des Papstes überwiegend als zeitgemäß an, wie die Zeitung "Standard" (Weihnachtsausgabe) berichtet. Weitere 7 Prozent seien sogar "völlig überzeugt", dass der Papst die richtigen Antworten auf die Fragen unserer Zeit hat. Doch nur 14 Prozent geben an, dass sich dessen Haltungen auch in der österreichischen Kirche bemerkbar machen. Fast der Hälfte der Befragten sind "keine Änderungen aufgefallen".

"Die PS von Papst Franziskus kommen in Österreich nicht auf der Straße an", resümiert der Marktforscher David Pfarrhofer vom Linzer Market-Institut. Dieses hatte Anfang Dezember 814 Personen zu Kirche und Glauben befragt.

Kirche ist nicht Problemlöser

Dass die katholische Kirche "bestimmt" die richtigen Antworten für die Menschen unserer Zeit habe, halten demnach nur zwei Prozent der Gesamtbevölkerung für zutreffend. Weitere 12 Prozent antworten mit "eher schon"; 47 Prozent sagen "eher weniger" und 33 Prozent meinen, die Kirche habe "gar nicht" die richtigen Antworten. 14 Prozent der Befragten bezeichneten sich als in der Kirche engagierte Katholiken.

Dieser Wert lag laut Market 2011 unter Papst Benedikt XVI. noch bei 21 Prozent. "Wem trauen Sie es zu, die Probleme und Herausforderungen in seinem Bereich zu lösen, wem nicht?" Bei dieser Frage kam die Kirche mit nur 14 Prozent positiver und 86 Prozent negativer Einschätzung auf den letzten Platz unter den abgefragten Institutionen. 26 Prozent trauten dies der EU zu, 30 Prozent dem Papst. Die höchste Problemlösungskompetenz wird der eigenen Familie (91 Prozent), dem eigenen Freundeskreis (70 Prozent) und der Polizei (59 Prozent) zugetraut.


Quelle:
KNA