Bolivien: Morales fordert Trump auf, Papst zu folgen

"Ende des Planeten Erde"

Boliviens sozialistischer Präsident Evo Morales hat Donald Trump aufgefordert, den Worten von Papst Franziskus Folge zu leisten und schnelle Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Der Klimawandel sei unbestreitbar, so Morales.  

Kampf gegen die Erderwärmung / © Franziska Kraufmann (dpa)
Kampf gegen die Erderwärmung / © Franziska Kraufmann ( dpa )

"Präsident Trump, hör dem Bruder Papst Franziskus zu, wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird, ist es das Ende des Planeten Erde", schrieb Morales am Dienstag (Ortszeit) auf Twitter. Papst Franziskus hatte zu Wochenbeginn Boykotteure des Pariser Klimaabkommens zurechtgewiesen. Wer leugne, dass der Klimawandel vom Menschen mitverursacht sei, solle Wissenschaftler fragen. "Sie sprechen eine klare Sprache", sagte der Papst auf dem Rückflug von seiner Kolumbienreise am Sonntag vor mitreisenden Journalisten. Der Effekt der globalen Erwärmung sei "sehr klar".

"Wenn wir nicht umkehren, gehen wir unter"

Als Beispiel verwies Franziskus auf das Abschmelzen des Eisschildes am Nordpol. Nach der Auskunft mancher Experten habe die Menschheit noch drei Jahre zu einer Klimawende. "Wenn wir nicht umkehren, gehen wir unter", so der Papst. Jeder einzelne habe eine moralische Verantwortung für den Klimawandel, die er ernst nehmen müsse. Damit sei "nicht zu scherzen". Jeder müsse seine Entscheidung treffen, "und die Geschichte wird darüber urteilen".

Das Kirchenoberhaupt antwortete auf eine Frage nach der moralischen Verantwortung von Regierenden, die eine internationale Zusammenarbeit zu einer Reduzierung von Treibhausgasen ablehnten. US-Präsident Donald Trump, der das Pariser Klimaschutzabkommen aufgekündigt hat, wurde nicht namentlich genannt.


Bei einer Audienz bekommt Franziskus von Boliviens Präsident Morales Bücher über Coca / © Alessandra Tarantino (dpa)
Bei einer Audienz bekommt Franziskus von Boliviens Präsident Morales Bücher über Coca / © Alessandra Tarantino ( dpa )
Quelle:
KNA