Überschwemmungen in Sierra Leone

Papst betet für die Opfer

Papst Franziskus hat seine Anteilnahme für die Opfer der Hochwasserkatastrophe und des Erdrutsches in Sierra Leone ausgedrückt. Er werde für die Verstorbenen und deren Angehörige beten.

Helfer suchen nach Toten und Verletzten / © Manika Kamara (dpa)
Helfer suchen nach Toten und Verletzten / © Manika Kamara ( dpa )

Er sei sehr traurig über die "verheerenden Konsequenzen", welche die Schlammlawinen nahe der Hauptstadt Freetown auslösten, heißt es in einem am Mittwoch vom Vatikan veröffentlichten Beileidstelegramm. In dem Schreiben an den Erzbischof von Freetown, Charles Edward Tamba, sichert Franziskus den Angehörigen der Toten seine geistliche Nähe und seine Gebete für die Verstorbenen zu. Auch den Rettungskräften und allen Helfern drückt er seine Solidarität aus.

Seuchengefahr nimmt zu

Helfer in dem westafrikanischen Land warnen mittlerweile vor Seuchen. Die Leichenhäuser der Krankenhäuser sind an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen und können sie kaum noch aufnehmen. Für die nicht durch Angehörige identifizierten Toten ist daher am Donnerstag eine Massenbegräbnis geplant. Peter Konteh, Direktor von Caritas in Freetown, beschrieb die Lage am Mittwoch als katastrophal. Leichen trieben im Wasser oder lägen in den Straßen. Die Bergung der Opfer habe daher Priorität.

Freetown gilt als besonders dicht besiedelte Stadt mit feucht-heißem Klima und schlechter Infrastruktur. Während des Cholera-Ausbruchs im Jahr 2012 starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 300 Menschen. Zwei Jahre später gab es aufgrund eins Ebola-Ausbruchs rund 4.000 Todesopfer.

Staatstrauer mit Gebeten

In Sierra Leone hat nach Angaben von Informationsminister Mohamed Banguara am Mittwoch eine siebentägige Staatstrauer begonnen, die um 12.00 Uhr auch eine Schweigeminute vorsah. Landesweit wurden die Flaggen vor den öffentlichen Gebäude auf halbmast gesenkt. Am Vorabend hatte es in einem Stadion der Hauptstadt Freetown eine interreligiöse Nachtwache mit Gebeten für die Opfer gegeben.

Ihre offizielle Zahl ist weiterhin unklar. Während eine Quelle im Gesundheitsministerium von bis zu 500 Toten ausgeht, sprach Banguara allein im größten Krankenhaus der Stadt - dem Connaught Hospital - von 297 Toten, darunter 109 Kinder. Freiwillige Helfer, Soldaten und auch die ersten im Land eintreffenden internationalen Rettungskräfte suchen derweil weiter nach Überlebenden des gewaltigen Erdrutsches.

Er ereignete sich am Montag im Regent-Distrikt, als nach heftigen, tagelangen Regenfällen Teile eines aufgeweichten Hügels abbrachen. Viele Straßen sind von Wassermassen nach wie vor überflutet. In einigen Teilen der westafrikanischen Millionenstadt fielen zudem Strom- und Telefonverbindungen aus.


Quelle:
KNA , dpa