Umgekehrt müssten sich die Migranten aber auch an die Gesetze der aufnehmenden Länder halten, betonte der Papst. "Die Anwesenheit so vieler Brüder und Schwestern, die die Tragödie der Emigration erleben, ist eine Gelegenheit für das menschliche Wachstum", so Franziskus weiter. Sie ermögliche Dialog und Begegnung zwischen den Kulturen und fördere den Frieden zwischen den Völkern.
Franziskus bekundete den Helfern im Mittelmeer seine Nähe und Achtung. Sie retteten Menschen, die vor Krieg, Terror, Hunger und politischer Unterdrückung auf der Flucht seien und stünden damit "auf dem Wertefundament der europäischen Zivilisation". Er ermutigte die Flüchtlingshelfer zum Weitermachen. Er bete "für den Schutz Gottes, damit er sich zum Wegbegleiter jener macht, die gezwungen sind, ihr Heimatland zu verlassen", so der Papst.
Papst hebt Bedeutung von neuem Onlineportal für Flüchtlinge hervor
Das im März an den Start gegangene Portal infomigrants.net nannte Franziskus eine "wichtige Initiative" für Flüchtlinge und Migranten. Es informiert sie in Englisch, Französisch und Arabisch über die Situation in ihren Herkunfts- und Aufnahmeländern, Risiken und Gefahren und gibt praktische Hinweise. Das Portal ist eine Gemeinschaftsinitiative der italienischen Nachrichtenagentur ANSA, an deren Chef Luigi Contu die Papstbotschaft gerichtet war, sowie der Mediengruppe France Media Monde und der Deutschen Welle.
Insgesamt kamen im ersten Halbjahr 2017 mehr als 100.000 Migranten übers Mittelmeer nach Europa; 20 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vergangenes Wochenende waren allein in Italien 12.600 Migranten und Flüchtlinge angekommen.
