Papst hofft auf Fortschritte im Gespräch mit Orthodoxen

Brüderliche Begegnungen

Papst Franziskus hofft auf eine weitere Annäherung zwischen der katholischen und den orthodoxen Kirchen. Die vollständige Gemeinschaft müsse unter den heutigen Bedingungen wiederhergestellt werden, sagte er im Vatikan.

Patriarch Bartholomaios I. mit Papst Franziskus / © Osservatore Romano (KNA)
Patriarch Bartholomaios I. mit Papst Franziskus / © Osservatore Romano ( KNA )

Der Papst sprach vor einer Delegation des Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel. Hierbei gehe es nicht um eine "austauschbare Uniformität", sondern um eine Gemeinschaft, "in der die legitimen Unterschiede zusammenleben müssen".

Die Delegation des orthodoxen Ehrenoberhaupts Bartholomaios I. nimmt am Donnerstag an den Feiern zum römischen Patronatsfest Peter und Paul im Vatikan teil. Umgekehrt reist eine vatikanische Delegation seit mehr als 40 Jahren zum orthodoxen Andreas-Fest Ende November nach Istanbul.

Brüderliche Begegnung

Diese gegenseitigen Besuche zu den jeweiligen Patronatsfesten ließen den Wunsch nach einer vollständigen Gemeinschaft wachsen, sagte der Papst in seiner Ansprache weiter. Die brüderliche Begegnung sowie das gemeinsame Gebet und der gemeinsame Dienst am Evangelium gäben bereits jetzt einen Vorgeschmack von einer solchen Einheit.

Ausgangspunkt müsse die Erfahrung des ersten Jahrtausends sein, als Christen in Ost und West noch gemeinsam Eucharistie gefeiert hätten.

Zugleich äußerte Franziskus die Hoffnung, dass die katholisch-orthodoxe Theologenkommission bei ihrer nächsten Sitzung im griechischen Leros im September Fortschritte erziele. Er wünsche sich Gespräche, die von einem "spirituellen Klima des Hörens auf den Willen Gottes" geprägt seien. Beide Seiten sollten hierbei den Weg vor Augen haben, "den viele katholische und orthodoxe in verschiedenen Teilen der Welt bereits zusammengehen".

Tiefe Übereinstimmung

Der Papst erinnerte an die historische Türkei-Reise seines Vorgängers Pauls VI. vor 50 Jahren, der damals als erster Papst der Neuzeit den Ökumenischen Patriarchen Athenagoras im Phanar besuchte. Dieser machte im Oktober 1967 einen Gegenbesuch in Rom. "Die beiden Besuche waren Ereignisse, die immense Freude und Begeisterung der Gläubigen der Kirchen von Rom und Konstantinopel geweckt und dazu beigetragen haben, die Entscheidung reifen zu lassen, dass Delegationen zu den jeweiligen Patronatsfesten gesendet werden", so Franziskus.

Er sei sehr dankbar, dass Gott ihm Gelegenheit gegeben habe, "mich mehrmals mit meinem geliebten Bruder Bartholomaios zu treffen". Bei der jüngsten Begegnung in Kairo, so der Papst, habe er "noch einmal die tiefe Übereinstimmung unserer Ansichten über die Herausforderungen sehen können, die das Leben der Kirche und der heutigen Welt betreffen".

 

Quelle:
KNA