Franziskus mahnt beim Angelusgebet zu mehr Mut

"Mission ist kein Tourismus"

Der echte Glaube sei "kein Tourismus", hat Papst Franziskus am Sonntagmottag in Rom betont. Im Leben eines Christen gehe es nicht um bequeme Reisen. Echter Glaube zeige sich vielmehr am Kreuz.

Angelusgebet mit Papst Franziskus / © Claudio Peri (dpa)
Angelusgebet mit Papst Franziskus / © Claudio Peri ( dpa )

Papst Franziskus verlangt von Christen Mut zur Glaubensverkündigung. Es gebe keine Mission im Zeichen der Ruhe. "Schwierigkeiten und Qualen gehören zum Werk der Evangelisierung und sollten für uns Gelegenheit sein, die Wahrhaftigkeit unseres Glaubens und unserer Beziehung zu Jesus zu prüfen," sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz.

"Auch in unseren Tagen herrscht Christenverfolgung", so der Papst weiter. Das Beispiel dieser Glaubensbrüder mahne Christen, für ihr Bekenntnis "auch unter scheinbar ruhigen Umständen" einzutreten. "Eine Form der Prüfung kann auch die Abwesenheit von Feindseligkeit und Not sein", so der Papst.

Hindernisse erkennen und überwinden

"Möge ihr Beispiel uns dabei helfen, nie zu zögern, für Christus Stellung zu beziehen und ihn jeden Tag mutig zu bezeugen, auch unter scheinbar ruhigen Umständen. So kann auch die Abwesenheit von Anfeindungen und Qualen eine Prüfung sein."

Christus sende seine Gläubigen nicht nur "wie Schafe unter die Wölfe", sondern auch als "Wächter unter Menschen, die nicht aus der weltlichen Schläfrigkeit geweckt werden wollen und die die wahrhaftigen Worte des Evangeliums ignorieren und sich ihre eigenen flüchtigen Wahrheiten basteln". "Auf Mission zu gehen ist kein Tourismus", sagte Franziskus.

Es geht um Treue zu Christus

Christen dürften keine Angst haben vor Menschen, die sie verspotteten, schlecht behandelten oder ignorierten. Es gebe auch "viele, die uns vorneherum anlächeln und hintenherum das Evangelium bekämpfen - wir alle kennen die", so der Papst.

Der Auftrag zur Mission garantiere nicht deren Erfolg, ebenso wenig wie er vor Scheitern und Leiden schütze. Ablehnung und Verfolgung seien als Möglichkeit einzukalkulieren. Beim Glaubenszeugnis zählten "nicht die Erfolge, sondern die Treue zu Christus".


Quelle:
rv , KNA