Papst gibt Impulse für Missionare

"Arm und einfach"

Missionare sollen bei der Evangelisierung auf alte und "neue Formen der Armut" achten. Darum hat Papst Franziskus sie bei einem Empfang für Consolata-Missionare am Pfingstmontag gebeten. Außerdem rief er zum Dialog mit dem Islam auf.

Papst Franziskus an Pfingsten auf dem Petersplatz / © Evandro Inetti (dpa)
Papst Franziskus an Pfingsten auf dem Petersplatz / © Evandro Inetti ( dpa )

Papst Franziskus hat Missionare zum Dialog mit dem Islam und zu einer kulturgemäßen Vermittlung des christlichen Glaubens gemahnt. Zugleich sollten sie sich für die Würde der Frau, für Familienwerte und für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen, sagte er bei einem Empfang für Consolata-Missionare am Montag. Der männliche und der weibliche Zweig des Ordens halten derzeit in Rom ihr jeweiliges Generalkapitel, um eine neue Leitung zu bestimmen.

Der Papst erinnerte auch an die Ordensmänner und -frauen, die ihren Dienst als Missionare mit dem Leben bezahlten. Die Geschichte der Consolata-Institute sei in den vergangenen Jahren "vom Kreuz Christi gezeichnet" gewesen, sagte Franziskus. Viele ihrer Mitglieder hätten "das Evangelium der Nächstenliebe mehr geliebt als sich selbst".

Lebe lieber arm und einfach

Weiter rief der Papst die Ordensleute auf, sich vor allem den armen und leidenden Bevölkerungen zuzuwenden, etwa in Ländern Afrikas und Lateinamerikas. Die Missionare sollten sich "von den konkreten Realitäten provozieren" lassen, mit denen sie in Kontakt kämen. Zu einem angemessenen Missionsstil gehörten "einfache und arme Formen des Lebens unter den Menschen" und eine Beteiligung von seelsorglichen Mitarbeitern an der Verantwortung. Denn so könne das Evangelium in der konkreten Kultur der Menschen einheimisch werden und die Kirche "in einfacher und armer Form unter den Leuten" Präsenz zeigen.

"Ich rufe euch dazu auf, aufmerksam die Lage der Völker zu analysieren, in deren Mitte ihr eure Evangelisierungs-Arbeit leistet. Werdet nicht müde, Menschen zu trösten, die große Armut und schweres Leid durchmachen, wie das in vielen Teilen Afrikas und Lateinamerikas der Fall ist." 

Mit Barmherzigkeit aufeinander zugehen

Im Umgang mit den Mitmenschen in den Ländern der Mission käme es vor allem auf Barmherzigkeit an, betonte Franziskus. So wie Gott mit Barmherzigkeit auf einen jeden zugehe, sollten es auch die Missionare im Umgang mit ihren Mitmenschen machen.

"Es ist viel wichtiger, dass wir uns bewusst werden, wie sehr Gott uns liebt, als wie sehr wir selbst ihn lieben! Im selben Maß, in dem uns die Liebe des Herrn zu uns klar wird, werden wir anhänglicher an ihn. Je mehr wir auf dem Weg unseres Ordenslebens die göttliche Barmherzigkeit entdecken, umso leichter können wir sie nachahmen und allen gegenüber üben, auf die wir in unserem pastoralen Dienst zugehen."

Die Consolata-Missionare

Die Consolata-Missionare wurden 1901 von dem Priester Giuseppe Allamano (1851-1926) in Turin gegründet.

Die männliche Kongregation zählt nach vatikanischen Angaben weltweit 980 Mitglieder, der weibliche Zweig rund 610.


Quelle:
rv , KNA