Papst: Ordensfrauen sollen "wagemutig und kreativ" sein

"Töchter des Himmels und Töchter der Erde"

Papst Franziskus wünscht sich Ordensleute "wagemutig und kreativ". Bei einer Begegnung mit den "Kleinen Missionsschwestern der Nächstenliebe" am Freitag im Vatikan legte er den Frauen nahe, Ziele, Strukturen, Stil und Methode ihres Auftrags zu überprüfen.

Ordensfrauen beim Eröffnungsgottesdienst der Deutschen Bischofskonferenz / © Harald Oppitz (KNA)
Ordensfrauen beim Eröffnungsgottesdienst der Deutschen Bischofskonferenz / © Harald Oppitz ( KNA )

"Wir leben in einer Zeit, in der es notwendig ist, alles im Licht dessen zu überdenken, was der Heilige Geist von uns verlangt", so der Papst. Das "bequeme Kriterium des 'es war schon immer so'" gelte nicht.

Im Dienst für die Armen wirkten die Ordensfrauen als "Missionarinnen ohne Grenze", sagte Franziskus. Er mahnte sie zu einer "Prophetie der Nächstenliebe". So sollten sie "in Gott und den Gekreuzigten dieser Welt" ihren Mittelpunkt sehen. "Lasst euch vom Schrei der zahllosen Situationen des Schmerzes und des Leidens provozieren", sagte er.

Mystisch und Prophetisch

Bequemlichkeit, Trägheit und Weltlichkeit hinderten daran, hinauszugehen und die Botschaft des Evangeliums mit anderen zu teilen, warnte der Papst. Missionarische Menschen hätten frei zu sein, ohne etwas für sich zu beanspruchen. Nur mit einer Spiritualität, die alle Dimensionen des Menschseins einschließe, seien die Ordensfrauen "Töchter des Himmels und Töchter der Erde, mystisch und prophetisch, Jüngerinnen und Zeuginnen zugleich".

Die "Kleinen Missionsschwestern der Nächstenliebe" halten vom 1. bis 30. Mai ihr Generalkapitel in Rom. Der Orden entstand auf Initiative des Priesters Luigi Orione (1872-1940) während des Ersten Weltkriegs in Norditalien. Die Gemeinschaft, die sich vor allem dem Einsatz in Krankenhäusern und Heimen widmet, hat heute rund 600 Mitglieder und ist in mehreren Ländern Europas, Afrikas und Südamerikas tätig.


Quelle:
KNA