Papst empfängt Präsidenten Bulgariens und Mazedoniens

Gedenken an Kyrill und Method

Papst Franziskus hat am Freitag Bulgariens Staatspräsident Rumen Radev und dessen mazedonischen Amtskollegen Gjorge Ivanov zu getrennten Gesprächen im Vatikan empfangen.

Papst Franziskus empfängt Rumen Radev, Staatspräsident von Bulgarien / © Paolo Galosi (KNA)
Papst Franziskus empfängt Rumen Radev, Staatspräsident von Bulgarien / © Paolo Galosi ( KNA )

Inhalte der Unterredungen gab das vatikanische Presseamt zunächst nicht bekannt. Auch in den vergangenen Jahren waren jeweils um diese Zeit Spitzenvertreter Bulgariens und Mazedoniens im Vatikan zu Gast. Anlass ist das Fest der Slawenapostel Kyrill und Method, das am 24. Mai begangen wird.

Mazedonien steht nach einer langen innenpolitischen Krise derzeit in der Phase einer neuen Regierungsbildung. Bulgariens Präsident Radev hatte sich angesichts der Spannungen in dem Nachbarland, die am 27. April mit einem Sturm auf das Parlament eskalierten, um Vermittlung zwischen den Konfliktparteien bemüht.

Das Gespräch zwischen Radev und Franziskus dauerte laut Journalisten etwa 20 Minuten. Radev schenkte dem Papst eine Ikone, die Kyrill und Method zeigt, sowie ein Buch Johannes' XXIII. (1958-1963), der wegen seines Engagements für Südosteuropa hohe Achtung in der Region genießt. Mazedoniens Staatspräsident Ivanov unterhielt sich mit dem Papst rund 15 Minuten. Als Gastgeschenk brachte er ihm ein antikes Holzkreuz mit. Bei beiden bedankte sich Franziskus jeweils mit einem Medaillon des heiligen Martin von Tours und einer Ausgabe seiner Enzyklika "Laudato si".

Die im griechischen Thessaloniki geborenen Brüder Kyrill und Method missionierten im 9. Jahrhundert im Großmährischen Reich. Sie legten zudem die Grundlagen für die slawische Schriftsprache. Sie werden seit Jahrhunderten von den slawischen Völkern als Apostel verehrt. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) erklärte sie 1980 zu Mitpatronen Europas. Das Grab von Kyrill wird in der römischen Basilika San Clemente gezeigt.

 


Quelle:
KNA