Kyrill: Papst hat Christenverfolgung ins Bewusstsein gerufen

"Wahrhaftiger Genozid"

Das russisisch-orthodoxe Kirchenoberhaupts, Patriarch Kyrill I., hat erneut die Bedeutung seines Treffens mit Papst Franziskus 2016 in Havanna gewürdigt. Das Treffen habe die Christenverfolgung stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt.  

Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I. umarmen sich nach der Unterzeichnung der gemeinsame Erklärung am 12. Februar 2016 am Flughafen von Havanna. Es ist das erste Treffen eines römischen Papstes mit dem Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche. (KNA)
Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I. umarmen sich nach der Unterzeichnung der gemeinsame Erklärung am 12. Februar 2016 am Flughafen von Havanna. Es ist das erste Treffen eines römischen Papstes mit dem Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche. / ( KNA )

Aufmerksamkeit für die Lage der Christen im Nahen Osten und in Nordafrika geschaffen zu haben, sei das wichtigste Ergebnis der historischen Begegnung mit dem Papst vom 12. Februar 2016 auf Kuba, sagte Kyrill im Interview der italienischen Tageszeitung "La Stampa" (Donnerstag). Das Thema sei vorher in den Medien kaum präsent gewesen, durch das Treffen sei die Situation der Christen in der Region jedoch von der ganzen Welt anerkannt worden.

Er hoffe, dass nun auch konkrete Schritte zur Lösung erfolgten. "Unseren Brüdern und Schwestern wird das Leben genommen, nur weil sie an Christus glauben", so der Patriarch. Es sei unglaublich, dass solch ein "wahrhaftiger Genozid" im "zivilisierten 21. Jahrhundert" möglich sei.

"Für stabilen und gerechten Frieden"

Mit Blick auf die Beziehungen zwischen Katholiken und Russisch-Orthodoxen sagte Kyrill, die Begegnung von Havanna sei trotz einiger weiterhin bestehender theologisch unterschiedlicher Ansichten von großer Bedeutung gewesen.

Es gebe eine Perspektive zur Entwicklung der Beziehung. Laut dem Patriarchen hat das Treffen besonders die Bereitschaft gestärkt, gemeinsam die "Zukunft der christlichen Gemeinschaften zu verteidigen, und zur Schaffung eines stabilen und gerechten Friedens" beizutragen.


Quelle:
KNA