Papst Franziskus ist in Portugal gelandet

"Eine besondere Reise"

Papst Franziskus ist zu seinem zweitägigen Fatima-Besuch in Portugal eingetroffen. Zum 100. Jahrestag der ersten Marienerscheinung spricht er in dem Wallfahrtsort am Samstag zwei der drei Seherkinder heilig.

Papst Franziskus kommt auf dem Luftwaffenstützpunkt in Monte Real (Portugal) an. / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus kommt auf dem Luftwaffenstützpunkt in Monte Real (Portugal) an. / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Die Sondermaschine der italienischen Fluggesellschaft Alitalia hob am römischen Flughafen Fiumicino kurz nach 14 Uhr ab. Am Morgen hatte Franziskus laut Vatikansprecher Greg Burke wie üblich in der römischen Kirche Santa Maria Maggiore für das Gelingen der Reise gebetet. Auf Twitter bekräftigte der Papst vor dem Abflug erneut, als "Pilger der Hoffnung und des Friedens" nach Fatima zu reisen; er rief alle auf, ihn dabei im Gebet zu unterstützen.

Ich bitte euch alle, euch mit mir zu Pilgern der Hoffnung und des Friedens zu machen: mögen eure betenden Hände die meinen stützen!

— Papst Franziskus (@Pontifex_de) 12. Mai 2017

Bei der Begrüßung der rund 70 mitreisenden Journalisten während des Fluges sagte der Papst, es sei "eine etwas spezielle Reise, eine Reise des Gebets". Dabei bezog er sich auf seine letzte Auslandsvisite, die er vor zwei Wochen nach Ägypten unternahm. Dort standen interreligiöse und ökumenische Begegnungen auf dem Programm.

Großer Empfang am Flughafen

Die päpstliche Maschine landete kurz nach 17 Uhr (MEZ) nach etwa dreistündigem Flug auf dem Militärflugplatz Monte Real. Dort wollten den Papst unter anderen der Patriarch von Lissabon, Kardinal Manuel Clemente, weitere Kirchenvertreter und Portugals Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa begrüßen. Laut Vatikan erwarteten den Papst am Flughafen auch rund 1.000 Gläubige.

Nach der Begrüßungszeremonie mit militärischen Ehren wollten sich Franziskus und Sousa zu einem persönlichen Gespräch treffen. Im Anschluss war ein Besuch des Papstes bei der Kapelle des Fliegerhorsts vorgesehen. Von dort fliegt der Papst dann per Hubschrauber ins 40 Kilometer entfernte Fatima. Am dortigen Stadion ist ein kurzes Treffen mit dem Bischof von Leiria-Fatima, Antonio dos Santos Marto, sowie dem Bürgermeister von Fatima, Natalio de Oliveira Reis, geplant. Danach war die Fahrt im Papamobil zur Erscheinungskapelle vorgesehen.

Auch Seligsprechung der dritten Seherin?

Dort will Franziskus zunächst privat und dann mit Gläubigen beten. Nach dem privaten Abendessen wird er später am Abend in die Kapelle zurückkehren, dort Kerzen weihen, einen Gruß an die Gläubigen richten und mit ihnen den Rosenkranz beten. Anschließend feiert Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin mit Tausenden eine nächtliche Messe auf dem Platz des Heiligtums.

Mit der Heiligsprechungszeremonie am Samstag nimmt der Papst die Seherkinder Francisco (1908-1919) und Jacinta (1910-1920) Marto in das Verzeichnis jener Verstorbenen auf, die in allen katholischen Kirchen weltweit verehrt werden dürfen. Für die dritte Seherin, Lucia dos Santos (1907-2005), läuft derzeit noch das Seligsprechungsverfahren. Vereinzelt gab es Spekulationen, Franziskus könne auch sie am gleichen Termin selig- oder heiligsprechen. Ein solcher Schritt wäre jedoch ungewöhnlich. Zu der Messe werden 350 Kranke erwartet; ausdrücklich ist auch eine Begegnung des Papstes mit ihnen vorgesehen.

Aufruf zu stärkerer Marienfrömmigkeit in Deutschland

Währenddessen haben die katholischen Bischöfe in Deutschland zu einer stärkeren Marienfrömmigkeit aufgerufen. "An Maria erkennen wir, wie sich das Leben grundlegend verändern kann, wenn wir erkennen und glauben, dass Gott in Jesus von Nazareth der Bruder aller Menschen geworden ist", erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Freitag in Bonn. Die Gottesmutter sei "die große Zeugin der Menschennähe und Menschenfreundlichkeit Gottes und damit ein Ansporn zum Frieden und zur Versöhnung unter den Menschen".

Franziskus reist nur für knapp 24 Stunden nach Portugal. Der 13. Mai ist der 100. Jahrestag der Erscheinungen, die laut den Sehern von Mai bis Oktober 1917 anhielten. Mit Millionen Pilgern jährlich ist Fatima der zweitgrößte Wallfahrtsort Europas. Am Samstagnachmittag fliegt der Papst zurück nach Rom. Die Organisatoren rechnen mit bis zu einer Million Teilnehmern.


Papst Franziskus winkt am Flughafen Rom-Fiumicino vor seinem Abflug nach Fatima. / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus winkt am Flughafen Rom-Fiumicino vor seinem Abflug nach Fatima. / © Gregorio Borgia ( dpa )
Quelle:
KNA