Papst: Frauen werden auch in Kirchen immer noch diskriminiert

Hin zu einer "befreienden Sicht"

Papst Franziskus hat eine fortwährende Diskriminierung von Frauen auch in christlichen Kirchen kritisiert. Die biblischen Berichte über Jesu Umgang mit Frauen wollten einer solchen Sicht entgegentreten, so der Papst.

 Eine Frau überreicht Papst Franziskus einen Rosenkranz bei einem Besuch von 20 ehemalige Prostituierte / ©  Osservatore Romano/Romano Siciliani (KNA)
Eine Frau überreicht Papst Franziskus einen Rosenkranz bei einem Besuch von 20 ehemalige Prostituierte / © Osservatore Romano/Romano Siciliani ( KNA )

"Wir alle, auch die christlichen Gemeinden, sind gewarnt vor Modellen von Weiblichkeit, die von Vorurteilen und Unterstellungen infrage gestellt werden, die ihre unveräußerliche Würde verletzen", sagte er am Donnerstag in einem Interview der italienischen Tageszeitung "La Repubblica". Die biblischen Berichte über Jesu Umgang mit Frauen wollten einer solchen Sicht entgegentreten und zu einer "befreienden Sicht" zurückführen, so der Papst weiter.

Als Beispiel nannte er die Erzählung von Jesus und einer Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen litt und deshalb von ihrer Umwelt diskriminiert wurde. Sie berührte Jesu Mantel und wurde wieder gesund. Jesus habe von religiösen und sozialen Diskriminierungen befreit, sagte Franziskus. Die Frau mit den Blutungen stehe als Vertreterin für die Ausgegrenzten zur Zeit Jesu. Franziskus setzt sich immer wieder für die Rechte von Frauen ein.

Besonders engagiert er sich für Opfer von Menschenhändlern, die als Prostituierte oder Zwangsarbeiterinnen ausgebeutet werden. Zudem hat er sich wiederholt dafür ausgesprochen, in der katholischen Kirche mehr Frauen in Führungspositionen zu berufen.


Quelle:
KNA