Apostolischer Nuntius würdigt Papst Franziskus

"Kirche im Aufbruch ist seine Leitidee"

Eine "Kirche im Aufbruch" ist nach den Worten des Apostolischen Nuntius in Berlin, Erzbischof Nikola Eterovic, eine "Leitidee" im Pontifikat von Papst Franziskus. Der Nuntius äußerte sich beim Empfang zum vierten Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus.

Nikola Eterovic, Apostolischer Nuntius in Deutschland / © Harald Oppitz (KNA)
Nikola Eterovic, Apostolischer Nuntius in Deutschland / © Harald Oppitz ( KNA )

Den Aufbruch habe das Kirchenoberhaupt schon im programmatischen Apostolischen Schreiben "Evangelii gaudium" 2013 ausgeführt, sagte Eterovic am Dienstagabend in der Vertretung des Heiligen Stuhls in Berlin.

Zu dem Empfang waren zahlreiche Vertreter aus Kirche, Politik, Diplomatie und Gesellschaft gekommen. Der Erzbischof erinnerte in seinem Grußwort an die Auslandsreisen des Papstes, die mit ihren Prioritäten die inhaltlichen Akzente des Pontifikats anzeigten.

Bemühen um Ökumene

Dabei erwähnte er den Besuch in Schweden zum 500-Jahrgedächtnis der Reformation. Franziskus hatte das Land aus Anlass des gemeinsamen lutherischen-katholischen Gedenkens der Reformation am 31. Oktober und 1. November 2016 besucht und bei einer ökumenischen Begegnung in Lund eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Der Nuntius zitierte daraus die gemeinsame Verpflichtung, "Gottes barmherzige Gnade zu bezeugen", sowie das Bemühen, "die verbleibenden Hindernisse zu beseitigen, die uns davon abhalten, die volle Einheit zu erlangen".

Eterovic unterstrich die Sorge des Papstes um den Frieden. Franziskus folge darin dem Beispiel seiner Vorgänger. "Neben seiner Rolle bei der Erleichterung der Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten von Amerika hat er sich für die Friedensprozesse in Kolumbien und der Zentralafrikanischen Republik eingesetzt".

Für Frieden im Mittleren Osten

Einem gerechten und dauerhaften Frieden im Mittleren Osten diente nach den Worten des Nuntius auch die Reise des Papstes auf die griechische Insel Lesbos im April 2016, gemeinsam mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., und dem orthodoxen Erzbischof von Athen, Hieronymus II. Darüber hinaus habe der Papst mit dem Besuch der Flüchtlinge auf der Insel gemahnt, auf "die Tragödie erzwungener Migration und Vertreibung" von Millionen von Menschen mit Solidarität zu antworten.

Als weitere Schwerpunkte nannte Eterovic die Ökumene mit der Orthodoxie bei der Papstvisite in Armenien im Juni sowie den Interreligiösen Dialog bei dem Besuch in Georgien und Aserbeidschan im Herbst. Ferner gehöre die Jugend zu den "Herzensanliegen" des Papstes, wie die Feier des Weltjugendtags in Polen gezeigt habe.


Quelle:
KNA