Papst mahnt zu Nächstenliebe ohne Heuchelei

"Nicht wie eine Fernsehstory"

​Papst Franziskus hat vor einer falschen Form von Nächstenliebe gewarnt. "Es gibt das Risiko, dass unsere Nächstenliebe Heuchelei ist", sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. 

Franziskus während der Generalaudienz: Wahre Liebe ist ein Geschenk Gottes / © Andrew Medichini (dpa)
Franziskus während der Generalaudienz: Wahre Liebe ist ein Geschenk Gottes / © Andrew Medichini ( dpa )

Egoismus und Hang zur Selbstdarstellung verführten dazu, die Nächstenliebe als eigenes, menschliches Werk zu sehen. Für wahre und aufrichtige Liebe des anderen sei jedoch immer auch Gottes Gnade nötig. Wahre Liebe sei nicht "wie eine Fernsehstory" und von Menschen gemacht, sondern ein Geschenk Gottes.

Nähe zu den Armen

"Die Erfahrung des göttlichen Erbarmens befähigt uns, die anderen so zu lieben, wie Gott sie liebt, und ihr Wohl zu wollen", so der Papst. Die Menschen seien Sünder und machten deshalb auch immer wieder die Erfahrung, die Nächstenliebe nicht so zu verwirklichen, wie sie sollten.

Wer selbst die Barmherzigkeit Gottes spüre, lerne aber auch wieder, die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen und die anderen "so zu lieben, wie Gott sie liebt". Es gehe darum, Armen und Demütigen nahe zu sein wie Gott. "Auch durch unsere eigenen Fehler wird die Liebe Gottes nicht weniger", so der Papst.


Quelle:
KNA