Kurienbischof Clemens lobt den Papst als "Schrittmacher"

"Franziskus steht für eine Revolution"

Papst Franziskus hat nach Worten des deutschen Kurienbischofs Josef Clemens im Vatikan "eine wahre Revolution" ausgelöst, die nicht mehr rückgängig gemacht werden könne.

Kurienbischof Josef Clemens / © Romano Siciliani (KNA)
Kurienbischof Josef Clemens / © Romano Siciliani ( KNA )

Etwas Vergleichbares habe es "seit Jahrhunderten an der Kurie nicht mehr gegeben", zitiert die österreichische Presseagentur Kathpress (Freitag) den langjährigen Privatsekretär von Kardinal Joseph Ratzinger. Clemens äußerte sich beim Besuch einer ökumenischen Delegation aus Kärnten zum Reformationsjahr 2017.

Besonders setze der Papst auf eigenständige Initiativen der Laien, sagte Clemens, der bis September 2016 in den Päpstlichen Räten für die Laien und die Familie tätig war; diese wurden dann in eine Behörde für Laien, Familie und Leben überführt. In der katholischen Laienarbeit setze der Papst stark auf Impulse durch die Laien selbst und auf "Begleitung durch das Amt statt auf das Amt als Motor", sagte der Kurienbischof.

Papst als Schrittmacher

Auch in vielen anderen Bereichen sei der Papst ein Schrittmacher, allen voran in der Ökumene: Während hier "die meisten anderen" hinter Franziskus "eher hinterherlaufen" würden, gehe dieser mit dem eigenen Beispiel voran, so Clemens.

Was der Papst "in großer Klarheit und Direktheit" vorgebe und vorlebe, könne durch keinen Nachfolger mehr rückgängig gemacht werden, "bestenfalls in einigen Äußerlichkeiten", so die Überzeugung von Clemens. Der Bischof zeigte sich allerdings besorgt, dass viele Menschen Franziskus nicht verstünden, selbst wenn sie ihm wohlgesonnen seien. Er beobachte bei diesen Menschen eine "innere Sperre, das eigentliche Anliegen des Papstes anzunehmen".


Quelle:
KNA