Papst wirbt für plurale Gesellschaft

Bereicherung durch Vielfalt

Papst Franziskus hat erneut für eine plurale Gesellschaft geworben. In einer Videobotschaft wies er am Donnerstagabend auf "den Reichtum und die Schönheit" hin, die in der Vielfalt von Hautfarben, Kulturen, Ethnien und Religionen lägen.

Papst Franziskus hat am Donnerstag mehrere syrische Flüchtlingsfamilien zum Mittagessen eingeladen. / © L'osservatore Romano / Handout (dpa)
Papst Franziskus hat am Donnerstag mehrere syrische Flüchtlingsfamilien zum Mittagessen eingeladen. / © L'osservatore Romano / Handout ( dpa )

Zugleich warnte er vor Vereinsamung und vor einer Entfremdung zwischen Politik und Basis. Franziskus sprach per Video zum Auftakt einer katholischen Sozialtagung, die in Verona eröffnet wurde.

Uniformität und Einheitlichkeit im Denken ließen sich nur gewaltsam durchsetzen, betonte Franziskus weiter. In der Weise, wie einfache Menschen die Frage der Pluralität angingen, sei "nie nur der Kopf, sondern immer auch das Herz" maßgeblich. Es gebe dort "mehr Konkretheit und weniger Ideologie".

Gesellschaftliche Entwicklungen in Italien im Fokus

Gesellschaftliche Isolierung schüre Angst und Misstrauen, sagte der Papst weiter. "Mitten unter den Menschen" - so der Tagungstitel - zu sein, bedeute auch, sich ansprechen, berühren und befragen zu lassen. Die gegenwärtige Gesellschaft biete "unzählige Geschichten von Solidarität", sagte Franziskus.

Auf dem "Festival der Katholischen Soziallehre" in Verona treffen sich von Donnerstag bis Sonntag Vertreter von Unternehmer- und Arbeiterorganisationen, Akademiker und junge Erwachsene, um über die gesellschaftliche Entwicklung in Italien zu diskutieren.

Gebetsanliegen zu Flüchtlingen und Vertriebenen

Bereits Anfang November sprach sich Franziskus in seinem monatlichen Gebetsanliegen für eine Offenheit gegenüber dem "Anderen" aus. Der Papst richtete sich mit der Bitte an die Gläubigen, Länder, die eine große Anzahl an Flüchtlingen und Vertriebenen berherbergen würden, in ihrem solidarischen Einsatz zu unterstützen. "Wir müssen uns weg von der Gleichgültigkeit und der Angst zur Annahme des Anderen hinbewegen", sagte er in seiner Videobotschaft. Dieser könnte "Du" sein, oder "ich", sagte er.


Quelle:
KNA , DR