Papst fordert mehr Unterstützung für Alzheimer-Kranke

Mehr Fürsorge und Zärtlichkeit

Zum Welt-Alzheimer-Tag hat Papst Franziskus mehr Unterstützung für die Betroffenen gefordert. Alzheimer-Kranke und deren Angehörige müssten spüren, dass ihre Mitmenschen ihnen nahe seien, sagte Franziskus.

Generalaudienz mit Papst Franziskus / © Giorgio Onorati (dpa)
Generalaudienz mit Papst Franziskus / © Giorgio Onorati ( dpa )

Es gelte, sich ihrer "mit der Fürsorge der Gottesmutter Maria und der Zärtlichkeit des barmherzigen Jesus zu erinnern". Zugleich rief der 79-Jährige am Mittwoch zum Abschluss seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz zum Gebet für alle Betreuer von Alzheimer-Patienten auf.

Jährlicher Welt-Alzheimertag am 21. September

Weltweit sind derzeit nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft etwa 46 Millionen Menschen von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen betroffen, zwei Drittel davon in Entwicklungsländern. In Deutschland gibt es demnach rund 1,5 Millionen Demenzkranke. Bis 2050 wird deren weltweite Zahl nach Schätzungen der Gesellschaft auf 130 Millionen steigen.

Der Welt-Alzheimer-Tag wurde 1994 von der Organisation "Alzheimer's Disease International" mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Leben gerufen. Er wird jährlich am 21. September begangen. Die Initiative soll die Öffentlichkeit auf die Situation von Alzheimer-Kranken und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen.

Thema Barmerzigkeit

Bei seiner Generalaudienz äußerte sich Papst Franziskus zudem über die Barmherzigkeit. Diese schaffe nach seiner Aussage die Sünde nicht ab. Einen Sünder zu verurteilen, sei nicht deshalb verkehrt, weil es keine Sünde gebe, sondern weil dies das brüderliche Band zerstöre und die Barmherzigkeit Gottes verachte, sagte der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Gott wolle auf keines seiner Kinder verzichten. Auch wenn niemand seinen Mitmenschen verurteilen dürfe, habe jeder die Pflicht, schuldig Gewordene auf dem Weg der Umkehr zu begleiten.

Innerkirchliche Kritiker des Papstes beanstanden bisweilen, dass er mit seiner Auffassung von Barmherzigkeit die Sünde abschaffe. Franziskus bezog sich bei seinen Äußerungen auf den Evangelien-Vers "Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist". An diese Stelle im Lukas-Evangelium lehnt sich das Motto des Heiligen Jahrs an: "Barmherzig wie der Vater".


Quelle:
KNA