Pilgerinnen tragen Dialogwunsch in den Vatikan

"Frauen einbeziehen"

Nach zwei Monaten und mehr als 1.000 Kilometern zu Fuß aus dem Schweizer St. Gallen sind Pilgerinnen der Initiative "Für eine Kirche mit den Frauen" in Rom angekommen - und haben einen "Wunsch" an Papst Franziskus im Gepäck.

Papst Franziskus / © Osservatore Romano/Handout (dpa)
Papst Franziskus / © Osservatore Romano/Handout ( dpa )

Zweck der Wallfahrt sei die Botschaft, dass "Männer der Kirche in Zukunft nicht mehr ohne Frauen über deren Stellung, Rolle und Funktion entscheiden" sollten, sagte die Hauptinitiatorin Hildegard Aepli in Rom. Zum Abschluss ihrer Pilgerreise feierte die Gruppe am Samstag eine Messe im Petersdom.

Wunsch des Dialogs "auf Augenhöhe"

Aepli betonte, sie wolle "weg von der Forderung des Frauenpriestertums". Es gehe aber darum, einen Dialog "auf Augenhöhe" zu führen und, "wo es möglich ist, Frauen einzubeziehen". Dabei lobte sie die von Papst Franziskus angekündigte Studienkommission zur Rolle von Diakoninnen in der frühen Kirche. Es sei eine Chance, wenn nun auch Frauen in diese Kommission berufen würden, so Aepli.

Die Initiatorin ging am Samstagmittag davon aus, den Papst während ihres Aufenthalts in Rom nicht persönlich zu treffen. Dennoch empfinde sie seine Amtsführung und seine Äußerungen als "Rückenwind". Als positives Signal bewertete Aepli auch die Unterstützung der Aktion durch die Bischöfe Felix Gmür aus Basel, Markus Büchel aus St. Gallen und Wilhelm Krautwaschl aus Graz sowie durch mehrere Äbte und Ordensobere.

Fußweg durch die Alpen

Die Wallfahrtsgruppe war am 2. Mai von Bischof Büchel in St. Gallen verabschiedet worden. Acht Frauen und ein Mann absolvierten die gesamte Strecke über die Alpen und durch Nord- und Mittelitalien bis zum Vatikan, mehrere Hundert weitere Personen schlossen sich etappenweise an. Zu den Härten der Wanderung gehörte die Überquerung des Splügenpasses (2.115 Meter), der im Mai noch schneebedeckt war.

Ihr Pilgerziel Rom erreichte die Gruppe am Dienstag. Der Samstag war als abschließender "Stationenweg" gestaltet und führte von der Kirche Santa Maria del Popolo über die mit der Kirchenlehrerin Katharina von Siena (1347-1380) verbundene Kirche Santa Maria sopra Minerva zur Engelsburg und zum Petersdom. Zum Abschluss waren nach Veranstalterangaben 500 Pilgerinnen und Pilger vor allem aus der Schweiz und Österreich angereist.


Quelle:
KNA