Papst setzt bei Generalaudienz erneut Zeichen für Flüchtlinge

"Ein Christ schließt niemanden aus"

Papst Franziskus hat erneut ein Zeichen für die Aufnahme von Flüchtlingen gesetzt. Bei seiner Generalaudienz holte er eine Gruppe von Flüchtlingen zu sich nach vorne. "Sie sind unsere Brüder. Ein Christ schließt niemanden aus", sagte er.

Papst Franziskus mit einer Gruppe von Flüchtlingen / © Claudio Peri (dpa)
Papst Franziskus mit einer Gruppe von Flüchtlingen / © Claudio Peri ( dpa )

Die jungen Männer saßen unter dem Baldachin vor dem Petersdom, auf dem Boden direkt vor dem Papst. Wie aus einem Banner, das sie bei sich hatten, hervorging, war die Gruppe der etwa zehn Farbigen aus Florenz nach Rom gekommen.

Papst Franziskus hatte bereits am Montag zum Weltflüchtlingstag zur Aufnahme von Schutzsuchenden aufgerufen. Im April hatte er nach seiner Lesbosreise überraschend zwölf muslimische Flüchtlinge mit nach Rom genommen. Vergangene Woche gab der Vatikan zudem bekannt, dass inzwischen weitere neun Flüchtlinge von Lesbos nach Rom geholt wurden - darunter auch zwei Christen.

Nicht vor Berührungen scheuen

Christen sollten sich zudem nicht vor der Berührung von Armen und Kranken scheuen, sagte Franziskus während seiner Katechese auf dem Petersplatz. In allen ausgestoßenen und ausgeschlossenen Menschen gelte es, Jesus zu sehen, so der Papst. "Einen Armen zu berühren, kann uns von Scheinheiligkeit befreien."

"Denken wir auch an uns und unsere eigene Armseligkeit", rief Franziskus seine Zuhörer auf. So wie der Aussätzige aus dem Lukasevangelium Jesus um Reinheit und Heilung bitte, sollte dies jeder Christ tun. Auch er selbst bitte täglich darum, sagte der Papst.

Gebete für die eigene Läuterung

Einen Einblick in persönliche Rituale gewährte der Papst den Zuhörern auch noch. Nach seinen Worte bete er jeden Abend für seine Läuterung. Er spreche die Bibelworte: "Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde", und bete dazu fünf Vaterunser, so Franziskus. Der Papst empfahl seinen Zuhörern, seinem Beispiel zu folgen. "Wenige Worte reichen, sofern sie vom vollsten Vertrauen in Gottes Allmächtigkeit und Güte begleitet sind."

In seiner Katechese hatte Franziskus eine Stelle aus dem Lukasevangelium ausgelegt, in der ein Aussätziger Jesus um Reinheit und Heilung bittet.


Quelle:
KNA