Papst unterzeichnet Erklärung gegen Menschenhandel

"Verbrechen gegen die Menschlichkeit"

Menschenhandel, Zwangsarbeit, Prostitution und Organhandel sollten nach einer Forderung von Papst Franziskus als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verfolgt werden.

Eigentum anderer - Sklaverei gibt es immer noch, wie in China. Sie wurden von Hunden getriezt und geschlagen. / © epa (dpa)
Eigentum anderer - Sklaverei gibt es immer noch, wie in China. Sie wurden von Hunden getriezt und geschlagen. / © epa ( dpa )

Geschlagen und von Hunden bedroht. 32 chinesischen Landarbeiter wurden von der Polizei 2006 aus einer chinesischen illegalen Ziegelei befreit. Ein Bild hat den Zustand der körperlichen Verletzungen der Männer nach der Befreiung festgehalten (Bild links). Diesen Menschen konnte geholfen werden. Doch diese Sklaverei ist kein Einzelfall. 45,8 Millionen Menschen leben zurzeit weltweit in Sklaverei. Das ergab eine Studie der australischen Stiftung "Walk Free".

Papst Franziskus mahnte jetzt dazu, dass diese moderne Sklaverei als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verfolgt werden müsse. Dies gelte auch für organisierte Kriminalität, die "direkt oder indirekt" auf eine Verbreitung solcher Formen von moderner Sklaverei ziele, heißt es in einer vom Papst unterzeichneten Erklärung, die der Vatikan am Samstag verbreitete. Der Kampf gegen solche Verbrechen sei ein "moralischer Imperativ" für alle 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen. Die Erklärung wurde zum Abschluss einer internationalen Tagung von Rechtswissenschaftlern und Richtern im Vatikan verabschiedet.

"Strengeren Bestrafung"

Das Papier ruft Regierungen weltweit zu einem härteren Vorgehen gegen moderne Sklaverei und einer strengeren Bestrafung auf. Beschlagnahmtes Vermögen von Menschen- oder Organhändlern und anderen Tätern solle zur Entschädigung und Rehabilitierung der Opfer eingesetzt werden. Umgekehrt seien der Schutz und der Beistand für Opfer zu erhöhen, etwa auch mit Visa-Erleichterungen und Maßnahmen zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung.

Organhandel weltweit

Weiter verlangt das Dokument, Organhandel weltweit zum Verbrechen zu erklären und entsprechend international zu ahnden. Beim Vorgehen gegen Prostitution müsse auch die Bestrafung der Kunden gesetzlich verankert werden. Opfer von Menschenhandel dürften nicht als illegal eingereiste Migranten behandelt werden; ihre Rückführung in die Herkunftsländer könne keine Standardlösung sein, weil sie damit möglicherweise einer erneuten Verschleppung ausgesetzt seien, heißt es in der zehn Punkte umfassenden Erklärung.

 


Quelle:
KNA , DR