Papst Franziskus feiert Gebetsgottesdienst mit Trauernden

Tränen zulassen

In einer bewegenden Feier im Petersdom hat Papst Franziskus an Christi Himmelfahrt mit Tausenden Trauernden und Leidenden gebetet. Papst Franziskus betonte, auch Jesus habe Schmerz und Trauer gekannt.

Papst mit Trauernden / © Cristian Gennari (KNA)
Papst mit Trauernden / © Cristian Gennari ( KNA )

Bei dem Gottesdienst unter dem Motto "Die Tränen trocknen" erzählten unter anderen Eltern, die ihren Sohn durch Suizid verloren, und ein aus Pakistan geflohener Christ von ihren Schicksalen. "Das Weinen Jesu darf nicht ohne eine Antwort derer bleiben, die an ihn glauben. Wie er tröstet, so sind auch wir berufen zu trösten.", sagte Franziskus.

Die Feier stand im Rahmen des von Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Symbolischer Mittelpunkt war die Muttergottes von Syrakus, ein Gipsrelief aus Sizilien, auf dem im Sommer 1953 Berichten zufolge Tränen erschienen. Seither wird die Madonna als Gnadenbild verehrt.

Trauer zulassen

Die Gebete des Gottesdienstes erinnerten an verfolgte Christen, Opfer von Folter, Sklaverei und medizinischen Experimenten, aber auch an Menschen mit Behinderungen, physischen oder psychischen Leiden, sexuell missbrauchte Kinder und Flüchtlinge. Franziskus ermutigte dazu, Trauer zuzulassen: "Wenn Gott geweint hat, dann darf auch ich weinen und wissen, dass ich verstanden werde." Es sei "unsere Armut, aber auch unsere Größe, den Trost Gottes zu erflehen", so der Papst.

Hinterbliebenen sprach er Mut zu: "Wenn man liebt, kann nichts und niemand uns von den Menschen losreißen, die wir geliebt haben."


Quelle:
KNA