Papst verurteilt Luftangriffe auf Aleppo

"Mit tiefem Schmerz"

Papst Franziskus hat die fortgesetzten Luftangriffe auf Aleppo verurteilt. "Mit tiefem Schmerz" höre er die dramatischen Nachrichten aus Syrien, sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz.

Aleppo nach dem Anschlag / © EPA/ZOUHIR AL SHIMALE (dpa)
Aleppo nach dem Anschlag / © EPA/ZOUHIR AL SHIMALE ( dpa )

Die Spirale der Gewalt verschlimmere "die schon verzweifelte humanitäre Lage" besonders in Aleppo. Die Militärschläge mähten unschuldige Opfer dahin, auch Kinder, Kranke und humanitäre Helfer.

"Ich ermahne alle Konfliktparteien, die Waffenruhe zu respektieren und den laufenden Dialog zu verstärken, der einzige Weg, der zum Frieden führt", sagte der Papst. Zum Samstag war in Syrien eine Feuerpause an zwei Frontlinien in Kraft getreten. Russland lehnte jedoch ab, die Luftangriffe auf Aleppo einzustellen. In den vergangenen Tagen waren bei den Bombardements bis zu 250 Menschen ums Leben gekommen.

Dramatische Situation

Stefan Maier, Auslandshilfe-Chef der Caritas Salzburg, wies am Wochenende ebenfalls auf die seit Tagen "dramatische Situation" in der nordsyrischen Großstadt hin. Obgleich in den meisten übrigen Regionen des Bürgerkriegslandes die Waffenruhe weitestgehend eingehalten werde, sei dies in Aleppo "leider nicht der Fall - ganz im Gegenteil", teilte Maier mit.

Zuletzt sei es zu einem massiven Beschuss fast der ganzen Stadt mit Raketen und Mörsergranaten sowie zu mehreren schweren Luftangriffen gekommen. Maier zitierte Hanan Bali, Projektkoordinatorin der Caritas Aleppo: "Ständig fahren Pick-ups am Caritas-Büro vorbei, deren Ladeflächen mit Verletzten oder Toten überfüllt sind, die meisten davon Kinder."

Explosionen in Aleppo

Die seit einer Woche mehr als 1.300 in Aleppo explodierten Granaten und Raketen hätten zahlreiche Menschen getötet, verletzt und "schwerste Schäden in der ohnehin seit langem leidgeprüften Stadt verursacht". Laut Caritas-Informationen wurden an einem einzigen Tag, am vergangenen Donnerstag, mehr als 40 Personen durch den Beschuss getötet und 400 verletzt. Bei den Luftangriffen wurden den Angaben zufolge auch zwei Krankenhäuser getroffen. Dabei soll der letzte noch in der Stadt verbliebene Kinderarzt getötet worden sein.


Quelle:
KNA