Pro Asyl hofft auf Signalwirkung des Papstbesuches auf Lesbos

Auf der Seite der Flüchtlinge

Pro Asyl hofft nach dem Papstbesuch bei Flüchtlingen auf Lesbos auf eine Signalwirkung. "Es dürfen keine Schutzbedürftigen in die Türkei abgeschoben werden", sagte Pro Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt.

Flüchtlinge auf der Insel Lesbos / © Kay Nietfeld (dpa)
Flüchtlinge auf der Insel Lesbos / © Kay Nietfeld ( dpa )

Burkhardt äußerte sich in der in Münster erscheinenden katholischen Wochenzeitung "Kirche+Leben» (Ausgabe 24. April). Er rief dazu auf, die Mahnungen des Papstes über die Einhaltung der Menschenrechte in Europa zu befolgen. "Nun muss sich zeigen, ob die griechische Regierung freundlich den Papst begrüßt und dann kaltherzig Schutzsuchende an die Türkei ausliefert."

Nachdem der Papst Lesbos verlassen habe, bereite Griechenland die Abschiebung von Asylantragstellern in die Türkei vor, kritisierte Pro Asyl. Laut Burkhardt gehen Anwälte von Pro Asyl dagegen vor Gericht vor. "Wir hoffen, dass die griechischen Richter den Mut haben, das Unrecht zu stoppen", sagte Burkhardt. Scharfe Kritik übte Burkhardt an der Europäischen Union. Diese wolle Griechenland zwingen, das Flüchtlingsrecht zu verletzen.

Aufmerksamkeit für einen Skandal

Pro Asyl begrüßte, dass sich Papst Franziskus mit der Reise an die Seite der Flüchtlinge gestellt habe. Franziskus habe erneut "die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf diesen Skandal an Europas Grenzen gelenkt".

Mit einem Besuch auf der griechischen Insel Lesbos am Samstag hat Papst Franziskus ein Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen gesetzt. Zusammen mit orthodoxen Kirchenvertretern rief er die internationale Gemeinschaft auf, Flüchtlinge aufzunehmen und die Ursachen der Fluchtbewegung zu bekämpfen.


Papst Franziskus mit Flüchtlingen auf Lesbos  / © Filippo Monteforte (dpa)
Papst Franziskus mit Flüchtlingen auf Lesbos / © Filippo Monteforte ( dpa )
Quelle:
epd