Papst kritisiert "höfliche" Christenverfolgung

Als Modernität verkleidet

Papst Franziskus hat neue Arten der Christenverfolgung kritisiert. Dazu gehöre etwa der "kulturelle Ausschluss" von Christen aus der Gesellschaft, sagte der Papst laut einem Bericht von Radio Vatikan am Dienstag bei der Morgenmesse.

Franziskus auf dem Petersplatz / © Giorgio Onorati (dpa)
Franziskus auf dem Petersplatz / © Giorgio Onorati ( dpa )

"Ich denke hierbei an jene Verfolgungen, bei denen ein Mensch nicht wegen seiner Bezeugung des Namens Christi verfolgt wird, sondern weil er die Werte des Gottessohnes vertreten will", wird das Kirchenoberhaupt zitiert. Franziskus bezeichnete dieses Phänomen demnach mit ironischem Unterton als "höfliche" Verfolgung. Diese trete oft "verkleidet als Kultur, Modernität oder Fortschritt" auf, und es werde nur wenig darüber gesprochen.

Zur "höflichen" Verfolgung führte der Papst den Angaben zufolge aus: Die Mächtigen machten Gesetze, "und eine Nation, die jenen sogenannten modernen und aufgeklärten Gesetzen nicht folgt oder sie nicht in ihrer Gesetzgebung haben will, wird angeklagt und auf höfliche Weise verfolgt". Diese Art der Verfolgung raube dem Menschen seine Freiheit - "auch diejenige der Ablehnung aus Gewissensgründen".

Der Papst sagte laut Radio Vatikan weiter, dass die Verfolgung der Christen, auf welche Art auch immer, das "tägliche Brot der Kirche" sei. Franziskus habe an das Martyrium des Heiligen Stephanus und an das heutiger Christen erinnert, wobei er konkret die Opfer des Attentats von Pakistan vor drei Wochen genannt habe. "Auf diese Weise geht die Kirche voran, mit ihren Märtyrern", zitiert ihn der Sender.


Quelle:
KNA