US-Bistum versteigert Papst-Fiat aus New York

Kanadischer Unternehmer bietet 300.000 US-Dollar

Mit einem Höchstgebot von zuletzt 300.000 US-Dollar (rund 265.000 Euro) ist die Versteigerung eines von Papst Franziskus genutzten Fiats zu Ende gegangen. Das Erzbistum New York versteigerte den Wagen.  

Autor/in:
Thomas Spang
Der Fiat beim USA-Besuch des Papstes / © Charitybuzz.com
Der Fiat beim USA-Besuch des Papstes / © Charitybuzz.com

Mit einem Höchstgebot von zuletzt 300.000 US-Dollar (rund 265.000 Euro) ist die Versteigerung eines von Papst Franziskus bei dessen New-York-Besuch genutzten Fiats zu Ende gegangen. Bei der vom Erzbistum New York initiierten Auktion für den Fiat 500 L auf der Auktions-Webseite Charitybuzz waren die Gebote in den vergangenen Tagen rasant in die Höhe geklettert. Kurz vor Ende der Versteigerung am Donnerstagabend stand das Höchstgebot beim Zwölffachen dessen, was der Fiat beim Händler kostet. Der Listenpreis für das Fahrzeug, das mit Alufelgen, Glasdach und eine Premium-Stereoanlage ausgestattet ist, liegt bei 24.695 US-Dollar (rund 22.000 Euro).

Von offizieller Seite wurde der Gewinner der am 17. März gestarteten Auktion sowie sein Gebot bislang nicht bekanntgegeben, wie die Zeitung "New York Daily News" (Freitag Onlineausgabe) berichtete. Auf Twitter meldete sich allerdings der kanadische Unternehmer und Geschäftsführer der Firma Peerage Capital Group, Miles S. Nadal zu Wort. Er sei der "stolze Besitzer" des Papst-Fiats aus New York, schrieb er.

"Der Secret Service hat bestätigt, dass der Heilige Vater diesen Fiat benutzt hat", preist die Auktions-Webseite Charitybuzz das Fahrzeug an. Der Erlös der vom Erzbistum New York in Auftrag gegebenen Versteigerung soll katholischen Schulen und Hilfsorganisationen zugutekommen.

Normalerweise ist ein Fiat deutlich günstiger

Die unverbindliche Preisempfehlung für einen "Fiat 500 Lounge" liegt in den USA normalerweise bei 24.695 US-Dollar (rund 22.000 Euro). Doch die Interessenten für das päpstliche Sondermodell überboten sich vor Abschluss der Gebote am Donnerstagabend regelrecht: Das Höchstgebot lag am Donnerstagmittag bei 250.000 Dollar (rund 221.000 Euro).

Die Online-Versteigerung war am 17. März mit einem Betrag von 10.500 Dollar (rund 9.300 Euro) gestartet. Doch dann kletterten die Gebote Tag für Tag rasant in die Höhe und erreichten am 29. März die Marke von 130.000 Dollar (rund 115.000 Euro). Neun Stunden vor Ende der Auktion stand das Höchstgebot bei einer Viertelmillion Dollar - und damit dem Zehnfachen dessen, was solch ein Fiat sonst beim Autohändler kostet.

Kostenlos dazu: Ein Treffen mit dem Erzbischof

Der Gewinner der Auktion werde "für etwa zehn bis fünfzehn Minuten" von Timothy Kardinal Dolan in der St. Patricks Kathedrale von New York persönlich begrüßt werden, hieß es. Neben einem vollen Tank Benzin gibt es auf Wunsch gratis den Segen des Gottesmanns hinzu. Nicht zu vergessen ein Gruppenbild mit "bis zu drei Gästen". Warnend hieß es auf der Online-Auktionsseite unter dem Angebot außerdem: "Kann nicht zurückgegeben oder umgetauscht werden. Zustand wie gespendet."

Der Sprecher der Erzdiözese, Joseph Zwilling, freut sich über das rege Interesse. Versteigert wird damit eines der beiden Papstmobile, die Franziskus bei seinem USA-Besuch im September 2015 in New York benutzte. Der "New York Times" vertraute der Bistumssprecher an, in der Vergangenheit hätten päpstliche Besucher ihre Fahrzeuge zurück nach Rom genommen. Tatsächlich ließ der Vatikan diesmal alle sechs Fahrzeuge zurück, in denen Papst Franziskus während seiner Drei-Städte-Tour in Washington, New York und Philadelphia auf dem Rücksitz saß.

Ein Auto, das Zeichen setzt

Franziskus hatte mit dem ungewöhnlichen Papamobil gleich bei seiner Ankunft in Washington ein Zeichen gesetzt. Unvergessen bleiben die Bilder, die zeigen, wie der Heilige Vater zwischen den gepanzerten Geländefahrzeugen in seinem winzigen Fiat vor dem Weißen Haus vorfuhr. Nicht minder beeindruckend waren die Szenen im "Big Apple" New York, die der Botschaft von Franziskus optisch Nachdruck verliehen.

Genau daran möchte das New Yorker Erzbistum mit seiner Initiative anknüpfen. "Wir haben uns entschieden, die Arbeit weiter zu fördern, die Papst Franziskus so am Herzen lag, als er hier war", sagte Bistumssprecher Zwilling. Von dem Auktionserlös sollen die katholischen Schule der Erzdiözese sowie die Hilfsorganisationen Catholic Charities, Catholic Relief Services und Catholic Near East Welfare Association profitieren.

Vorbild Philadelphia

Das Vorbild lieferte die Erzdiözese Philadelphia, die bereits Anfang des Jahres ein Papamobil versteigert hatte. Die glücklichen Gewinner der Auktion, Michael and Kate Chapman, blätterten dort 82.000 Dollar (rund 73.000 Euro) für das Modell Fiat 500L auf den Tisch. Der Erlös dieser Versteigerung kam dem Kinderkrankenhaus "Children's Hospital of Philadelphia" zugute.

Was mit dem Rest des päpstlichen Fuhrparks geschehen soll, ist noch nicht entschieden. Das New Yorker Erzbistum will den Ausgang der ersten Auktion erst einmal abwarten. Da der Erfolg schon jetzt außer Frage steht, könnte es sehr gut sein, dass Papst-Fans bald eine zweite Chance erhalten, einen Franziskus-Flitzer zu ersteigern.


Quelle:
KNA