Papst ändert Audienz-Protokoll bei Wiederverheirateten

Gruppenbild mit Dame und Herrn

Künftig sind bei Papstaudienzen laut einem Medienbericht auch die Ehepartner wiederverheirateter katholischer Staatsgäste zugelassen. Papst Franziskus habe das Protokoll bei Staatsbesuchen gelockert.

Franziskus mit Argentiniens Präsident Mauricio Macri (l.) und seiner Frau Juliana Awada / © Giorgio Onorati (dpa)
Franziskus mit Argentiniens Präsident Mauricio Macri (l.) und seiner Frau Juliana Awada / © Giorgio Onorati ( dpa )

Das meldete das Internetportal "Vatican Insider" unter Berufung auf Kreise des vatikanischen Staatssekretariats. Die dortige Protokoll-Abteilung wollte den Bericht am Donnerstag allerdings nicht bestätigen.

Regelung bereits beim Besuch des argentinischen Präsidenten angewendet

Bisher mussten die Ehepartner wiederverheirateter Geschiedener während des offiziellen Empfangs in einem anderen Raum warten und wurden erst nach der Audienz separat vom Papst begrüßt. Laut Bericht werden sie künftig auch zum obligatorischen Gruppenfoto mit dem Kirchenoberhaupt gebeten.

Die Neuerung war erstmals am vergangenen Samstag beim Staatsbesuch des argentinischen Präsidenten Mauricio Macri zu beobachten, der mit seiner dritten Ehefrau, Juliana Awada, in den Vatikan gekommen war.

Sarkozy erschien ohne seine zweite Ehefrau Carla Bruni

In der Vergangenheit hatte die Frage nach dem vatikanischen Protokoll bei wiederverheirateten Geschiedenen immer wieder für Gesprächsstoff gesorgt. So war etwa der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy 2010 ohne seine zweite Ehefrau Carla Bruni zu Benedikt XVI. in den Vatikan gereist. Auch die baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger und Stefan Mappus erschienen ohne Damenbegleitung.

Der Bericht ließ offen, ob die neue Regelung auch für unverheiratete Paare gilt. Auch diese Fälle hatten bei Staatsbesuchen in früheren Jahren Fragen aufgeworfen. Beispielsweise hatte daraufhin Bundespräsident Joachim Gauck vor seinem Vatikanbesuch 2012 erklärt, er reise ohne seine Lebensgefährtin Daniela Schadt nach Rom.


Quelle:
KNA