Papst besucht unangekündigt Drogenabhängige

Zeichen der Barmherzigkeit

Papst Franziskus hat am Freitag unangekündigt ein katholisches Therapiezentrum für jugendliche Drogenabhängige in der Nähe von Castelgandolfo besucht - und setzt sein Vorhaben um, "symbolische Zeichen der Barmherzigkeit" zu setzen.

Der Papst im Drogen-Therapiezentrum  / © Osservatore Romano (dpa)
Der Papst im Drogen-Therapiezentrum / © Osservatore Romano ( dpa )

Der Vatikan teilte mit, Franziskus habe der Gemeinde "San Carlo" im Rahmen seiner "Freitage der Barmherzigkeit" am Nachmittag einen Überraschungsbesuch abgestattet. Die Visite des Papstes bei den Suchtkranken schließt an die Mexikoreise des Papstes (12. bis 18. Februar) an, bei der Franziskus vermehrt Kirche und Politik zum Einsatz gegen Drogen aufgerufen hatte.

Spontanbesuche zum Heiligen Jahr

Zum Heiligen Jahr hatte der Papst im Januar bereits - jeweils an einem Freitag - unangekündigt ein Altenheim in Rom und den Ort Greccio nahe der Hauptstadt besucht, um "symbolische Zeichen der Barmherzigkeit" zu setzen, wie der Vatikan erklärte. Nach Medienberichten begleitete nur Erzbischof Rino Fisichella, Chef-Organisator des Heiligen Jahres und Präsident des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung, den Papst bei dem Treffen. "Franziskus hört nie auf, uns zu überraschen", kommentierte Fisichella den erneuten Spontanbesuch des Papstes.

Menschen vom Papstbesuch gerührt

Im Drogentherapiezentrum sind nach Vatikanangaben derzeit mehr als 50 Menschen in Behandlung. Sie alle hätten vom Papstbesuch nichts gewusst und seien sehr berührt gewesen. Franziskus soll sich Zeit für ausführliche Gespräche mit den Jugendlichen genommen, sie umarmt und ihnen Mut zugesprochen haben, den begonnen Weg aus der Abhängigkeit fortzusetzen.

Träger der Einrichtung ist das italienische Solidaritätszentrum Don Mario Picchi (CeIS). Dessen Präsident Roberto Mineo hatte nach Medienberichten dem Papst vor einigen Wochen brieflich von der Arbeit des Zentrums berichtet. Dass Franziskus ihnen die Ehre eines persönlichen Besuchs erweisen würde, damit hätte "wirklich keiner gerechnet", so Mineo.


Quelle:
KNA