Papst feiert Aschermittwochsmesse

Fastenzeit als Versöhnung mit Gott und Mitmenschen

Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, die Fastenzeit zur Versöhnung mit Gott und den Mitmenschen zu nutzen. In der 40-tägigen Bußzeit sollten die Menschen, "das Herz und das Leben reinigen", um die christliche Identität wiederzugewinnen.

Franziskus während der Aschermittwochsmesse / © Angelo Carconi (dpa)
Franziskus während der Aschermittwochsmesse / © Angelo Carconi ( dpa )

"Es geht dabei um die dienende Liebe und nicht um den Egoismus, der uns dient", sagte Franziskus bei der Aschermittwochsmesse im Petersdom. "Lasst euch mit Gott versöhnen!" zitierte der Papst aus dem Korinther-Brief. Jesus rufe dazu auf, Gebet, Nächstenliebe und Buße "authentisch zu leben, und so die Heuchelei zu besiegen", so Franziskus.

Falschheit, Weltlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber anderen müsse eine Absage erteilt werden, ebenso wie dem "Besessensein von materiellen Dingen", die die Menschen am Ende arm zurückließen, sagte der Papst. Wie üblich teilte er während der Messe das Aschenkreuz aus.

Missionare mit speziellen Vollmachten

Aus Anlass des Heiligen Jahrs der Barmherzigkeit feierte Franziskus den Gottesdienst nicht wie sonst auf dem Aventin-Hügel, sondern im Vatikan. Zum Ende der Messe entsandte er mehr als 1.000 ausgewählte Priester aus aller Welt als sogenannte "Missionare der Barmherzigkeit", darunter auch 19 Deutsche.

Die "Missionare der Barmherzigkeit" sollen sich vor allem dem Bußsakrament widmen, das der Papst im Heiligen Jahr besonders fördern will. Sie wurden dazu mit speziellen Vollmachten ausgestattet. "Liebe Brüder, möget ihr helfen, die Tür der Herzen zu öffnen, die Scham zu überwinden und nicht vor dem Licht zu fliehen", sagte der Papst. Die "Missionare" können im Verlauf des Heiligen Jahres von Sünden lossprechen, von denen normalerweise nur der Heilige Stuhl freisprechen kann. Dazu gehören etwa Hostienschändung, Attentate auf den Papst oder der Bruch des Beichtgeheimnisses.

In seiner Predigt sagte Franziskus weiter, der erste Schritt auf dem christlichen Weg sei es, das eigene Herz zu öffnen und zu erkennen, dass man Gottes Barmherzigkeit brauche. Der Mensch allein sei nicht in der Lage, sich zu ändern. Franziskus warnte davor, die eigenen Sünden zu rechtfertigen und kleinzureden. Zudem dürfe man sich nicht in Selbstmitleid verlieren und in Traurigkeit verfallen.


Quelle:
KNA