Papst Franziskus appelliert an Weltgemeinschaft

"Gewalt-Eskalation in Syrien stoppen"

Papst Franziskus hat angesichts der Gewalteskalation in Syrien internationale Solidarität und rasche Hilfe für die Zivilbevölkerung gefordert. Es müsse alles getan werden, um den Flüchtlingen das Überleben und ihre Würde zu sichern.

Papst Franziskus beim Angelus / © Angelo Carconi (dpa)
Papst Franziskus beim Angelus / © Angelo Carconi ( dpa )

Das sagte der Papst am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Die internationale Gemeinschaft die Konfliktparteien mit aller Kraft an den Verhandlungstisch bringen. Nur eine politische Lösung könne den Konflikt lösen.

Er verfolge die dramatische Situation der betroffenen Zivilbevölkerung mit großer Sorge, sagte der Papst vor mehreren zehntausend Menschen auf dem Petersplatz. Diese sei angesichts der heftigen Kämpfe in Syrien gezwungen, alles zu verlassen und vor dem Schrecken des Krieges zu fliehen. Das Kirchenoberhaupt rief die Gläubigen zum intensiven Gebet für die leidenden Menschen auf.

Nach dem jüngsten Bombardement der nordsyrischen Stadt durch Regierungstruppen ist erneut ein großer Flüchtlingsstrom in Richtung Türkei aufgebrochen. Diese hält ihre Grenzen weiter geschlossen; Zehntausende Menschen sitzen fest.

Franziskus prangert Menschenhandel als Verbrechen an

Der Heilige Vater hat zudem den Menschenhandel als Verbrechen angeprangert und für eine Befreiung aller "neuen Sklaven" aufgerufen. Man müsse ihnen helfen, "die schweren Ketten der Ausbeutung zu zerbrechen und ihnen eine Rückkehr in Freiheit und Würde ermöglichen", sagte er am Sonntag zum Weltgebetstag gegen Menschenhandel.

Er denke vor allem an die vielen Kinder", sagte Franziskus vor mehreren zehntausend Menschen auf dem Petersplatz. Man müsse jede Anstrengung unternehmen, um "diese Kriminalität und unerträgliche Schande zu schwächen".

Der Vatikan hatte 2015 einen internationalen Gebetstag gegen Menschenhandel ausgerufen, der jährlich am 8. Februar in allen Diözesen der Weltkirche stattfinden soll. Damit will die Kirche weltweit gegen die global wachsenden Verbrechen der modernen Sklaverei mobilisierten.

Der 8. Februar ist der Gedenktag der heiligen Josephine Bakhita (ca. 1869-1947). Die Sudanerin wurde als Mädchen in die Sklaverei verschleppt und später befreit. Nach ihrem Eintritt in die Kirche schloss sie sich dem Orden der Canossa-Schwestern an und wirkte bis zu ihrem Tod in Italien.

Treffen mit Patriarch Kyrill I.

Vor seiner bevorstehenden Mexiko-Reise und insbesondere für sein Treffen mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. hat Franziskus zum Gebet aufgerufen. "Ich bitte euch, betet für mein Treffen in Havanna mit meinen lieben Bruder Kyrill", sagte er auf dem Petersplatz. Franziskus startet am Freitag zu einer sechstägigen Reise nach Mexiko. Auf dem Hinflug legt er einen Zwischenstopp auf Kuba ein, wo es zum ersten Treffen eines Papstes mit einem russisch-orthodoxen Kirchenoberhaupt in der Geschichte kommt.

Ein solches Treffen galt bislang aufgrund bestehender Spannungen zwischen dem Vatikan und der russischen Orthodoxie als aussichtslos. Insbesondere ist Moskau nicht einverstanden mit der Unterstützung des Vatikan für die mit Rom unierten Katholiken in der Ukraine. Zudem wirft das Patriarchat dem Vatikan eine Abwerbung von Gläubigen auf traditionell orthodoxem Territorium vor.

Glückwünsche zum fernöstlichen Neujahrsfest

Schließlich hat Papst Franziskus den Völkern in Fernost zu ihrem Neujahrsfest Glückwünsche übermittelt. "Ich wünsche allen die Erfahrung von Zufriedenheit und Frieden im Kreis der Familien", sagte er. Denn die Familie sei "der erste Ort, in dem man lebt, und in dem die Werte von Liebe und Brüderlichkeit weitergegeben werden", sagte das Kirchenoberhaupt.

"Möge das neue Jahr die Werte von Anteilnahme, Barmherzigkeit und Solidarität stärken", sagte der Papst in seinem kurzen Grußwort. Nach dem Mondkalender beginnt am 8. Februar für die Menschen unter anderem in China oder in Vietnam das neue Jahr, mit dem Namen "Jahr des Affen".

In der letzten Woche hatte der Papst bereits in seinem ersten Interview mit einer chinesischen Zeitung Glückwünsche zum Neujahrsfest übermittelt.


Quelle:
KNA