Franziskus fordert Lösung für kubanische Flüchtlinge

Humanitäres Drama

Papst Franziskus hat die Staaten Mittelamerikas zu einer humanitären Lösung für die dort festgehaltenen kubanischen Flüchtlinge aufgefordert. Die Länder der Region müssten eine "unverzügliche Lösung für dieses humanitäre Drama" finden.

Papst Franziskus im Gebet / © Ettore Ferrari (dpa)
Papst Franziskus im Gebet / © Ettore Ferrari ( dpa )

Das sagte Franzisks am Sonntag beim Angelus-Gebet. Seit mehreren Wochen werden einige tausend Kubaner, die von der Karibikinsel geflohen sind, um in den USA Asyl zu beantragen, an der Grenze zwischen Costa Rica und Nicaragua festgehalten. Nicaragua verweigert ihnen die Durchreise. Die Kubaner waren zuvor nach Ecuador in Südamerika geflogen und von dort aus teilweise mit Hilfe von Schleuserbanden Richtung Norden weitergereist. Auch in anderen mittelamerikanischen Ländern, etwa Panama, sitzen kubanische Flüchtlinge fest.

Papst-Besuch im September

Der Papst hatte Kuba im September besucht. Er hatte zuvor eine wichtige Rolle für die historische Wiederannäherung zwischen den USA und Kuba gespielt. Infolge des politischen Tauwetters zwischen Washington und Havanna ist die Zahl der Flüchtlinge aus Kuba zuletzt wieder stark gestiegen.

Viele Flüchtlinge befürchten, dass eine weitere Normalisierung der Beziehungen ihre Chancen auf Asyl in den USA mindern könnte. Die zentralamerikanischen Bischofskonferenzen forderten jüngst einen humanitären Korridor für die kubanischen Flüchtlinge.

Hunderttausende Kubaner auf der Flucht

In den vergangenen Jahren haben mehrere hunderttausend Kubaner ihre Heimat wegen politischer Verfolgung und der schlechten Wirtschaftslage verlassen. Sollten die Flüchtlinge die USA auf dem Landweg erreichen, erhalten sie in der Regel Asyl. Flüchtlinge, die auf offener See aufgegriffen werden, werden dagegen zurückgeschickt.


Quelle:
KNA