Demonstration gegen Papst-Einladung in die Ukraine

Orthodoxer Unmut

Rund 100 orthodoxe Demonstranten haben vor der Vatikan-Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gegen einen möglichen Besuch von Papst Franziskus in dem Land protestiert.

Papst Franziskus winkt / © Ettore Ferrari (dpa)
Papst Franziskus winkt / © Ettore Ferrari ( dpa )

Wie der ukrainische Pressedienst RISU am Montag berichtete, richtete sich der Protestzug gegen die Einladung des Oberhaupts der katholischen Kirche durch den ukrainischen Staatspräsidenten Petro Poroschenko.

Poroschenko hatte nach einer Papstaudienz Ende November erklärt, der Papst habe seine Einladung angenommen.

Der Vatikan hat sich bislang nicht zur Einladung von Franziskus in die Ukraine geäußert. Die orthodoxe Kirche in der Ukraine und Russland sprach sich mehrfach gegen einen Papstbesuch aus, weil beide Länder zu ihrem "kanonischen Territorium" gehörten. Ohne Zustimmung der orthodoxen Kirche sei eine solche Reise daher unzulässig. Als bislang einziger Papst hatte Johannes Paul II. (1978-2005) die Ukraine 2001 besucht. Die Visite stürzte die Beziehungen zwischen der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche in eine Krise.

Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche gehören etwa fünf Millionen und der römisch-katholischen Kirche rund eine Million Menschen an.


Quelle:
KNA