Papst äußert sich erstmals öffentlich zu Geheimnisverrat

"Beklagenswerter Akt"

Papst Franziskus hat sich erstmals öffentlich zum Skandal um die Weitergabe vertraulicher Dokumente aus dem Vatikan an Journalisten geäußert. Dies sei ein "beklagenswerter Akt, der nicht hilfreich ist", sagte er am Sonntag nach dem traditionellen Angelus-Gebet auf dem Petersplatz.

Papst Franziskus / © Claudio Peri (dpa)
Papst Franziskus / © Claudio Peri ( dpa )

Es werde ihn jedoch "gewiss nicht von seiner Arbeit an der Reform abbringen", die er "mit seinen Mitarbeitern und der Unterstützung von euch allen" derzeit vorantreibe, betonte Franziskus. Er forderte die Gläubigen auf, sich durch diesen Vorfall nicht beunruhigen zu lassen und weiter für ihn und die Kirche zu beten.

Der Papst verwies darauf, dass er selbst die Untersuchungen veranlasst habe, über deren Ergebnisse in diesen Akten berichtet werde. Er habe daraufhin Maßnahmen eingeleitet, deren erste Früchte schon sichtbar seien. Am Donnerstag waren zwei Enthüllungsbücher italienischer Journalisten über Misswirtschaft, Korruption und Intrigen im Vatikan erschienen. Sie stützen sich auf zahlreiche vertrauliche Dokumente. "Ich weiß, dass viele von euch betroffen sind angesichts der in diesen Tagen kursierenden Nachrichten über vertrauliche Dokumente des Heiligen Stuhls, die unterschlagen und veröffentlicht wurden", sagte Franziskus weiter.

Der Vatikan nahm am vergangenen Wochenende einen ranghohen Geistlichen der römischen Kurie und eine italienische PR-Fachfrau wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat fest. Die Italienerin ist seit Montag wieder auf freiem Fuß, gilt aber weiterhin als Verdächtige.


Papst Franziskus / © Ettore Ferrari (dpa)
Papst Franziskus / © Ettore Ferrari ( dpa )
Quelle:
KNA