Japanischer Arzt dementiert Behandlung von Papst Franziskus

Möglicherweise ein Missverständnis

Nach dem Vatikan hat nun auch der japanische Nervenchirurg Takanori Fukushima einen italienischen Medienbericht dementiert, wonach er wegen eines Gehirntumors von Papst Franziskus in den Vatikan gerufen worden sein soll.

Papst Franziskus: Daumen hoch / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus: Daumen hoch / © Paul Haring ( KNA )

"Ich habe den Papst nicht behandelt; ich habe ihn nur einmal getroffen und glaube nicht, dass dieser sich daran noch erinnert", sagte Fukushima laut italienischen Medienberichten vom Samstag. Es handele sich möglicherweise um ein Missverständnis, so Fukushima. Er habe eine Person mit ähnlich klingendem Namen, die von ihren Gesichtszügen und ihrem Alter her dem Papst ähnele, behandelt.

Die Zeitung "Quotidiano Nazional"», die den Bericht am Mittwoch verbreitet hatte, hielt unterdessen weiterhin an ihrer Version fest. Man habe nur berichtet, dass Fukushima für einen Rat in den Vatikan geholt worden sei, teilte deren Chefredakteur Andrea Cangini mit. Der Vatikan hatte den Bericht am Mittwoch umgehend dementiert. Er sei "völlig unbegründet" und "zutiefst unverantwortlich", sagte sein Sprecher Federioc Lombardi. Franziskus übe, "wie jeder sehen kann, seine sehr intensiven Aktivitäten in absolut normaler Art und Weise aus", so Lombardi.

Berichte über Hirntumor

Die italienische Tageszeitung "Quotidiano Nazionale" hatte behauptet, Franziskus habe einen kleinen Gehirntumor. Dieser sei jedoch gutartig und könne ohne chirurgischen Eingriff geheilt werden. Dem Bericht nach soll der in den USA tätige Tumorexperte Fukushima Papst Franziskus "vor einigen Monaten" untersucht haben. Der Mediziner ist Spezialist für Gehirntumore und Aneurysmen. "Quotidiano Nazionale" zitiert in dem Artikel eine Krankenschwester aus einer Spezialklinik nahe Pisa. Dort hätten Augenzeugen gesehen, wie Fukushima und sein Team mit einem Hubschrauber mit vatikanischem Wappen in der Klinik landeten.

Der Vatikansprecher teilte dazu weiter mit, der Papst persönlich habe ihm bestätigt, dass er mit keinem japanischen Tumorexperten zusammengetroffen sei und keine der behaupteten Untersuchungen stattgefunden habe. Weiter sagte Lombardi, im fraglichen Monat Januar seien keine auswärtigen Hubschrauber im Vatikan gelandet. Fukushima hatte dem Papst während einer seiner Generalaudienzen auf dem Petersplatz vor mehreren Monaten die Hand geschüttelt, wie aus einem Foto der Vatikanzeitung «Osservatore Romano» hervorgeht.


Quelle:
KNA