Franziskus: Glaube wurde bewahrt

Dank an Kubas Mütter

Der christliche Glaube ist auf Kuba nach Worten von Papst Franziskus trotz aller Entbehrungen der Geschichte immer ein Teil des Volkes geblieben. Das betonte der Papst am Wallfahrtsort von El Cobre.

Papst bei Jungfrau von El Cobre / © L'Osservatore Romano (dpa)
Papst bei Jungfrau von El Cobre / © L'Osservatore Romano ( dpa )

Das Christentum gehöre zu den Wurzeln und der Identität des Inselstaates, sagte der Papst am Dienstag bei einer Messe im kubanischen Nationalheiligtum der Barmherzigen Jungfrau von Cobre in Santiago de Cuba.

Lebendiger Glaube in Familien

Franziskus dankte besonders den Müttern und Großmüttern, die den Glauben in den Familien lebendig gehalten hätten. "Sie hielten einen Spalt offen, so klein wie ein Senfkorn, durch den der Heilige Geist weiter das pulsierende Leben seines Volkes begleitete."

Die katholische Kirche kann wegen der kommunistischen Herrschaft auf Kuba nur unter großen Schwierigkeiten und Repressionen arbeiten. Nach Vatikanangaben bekennen sich rund 60 Prozent der Kubaner zur katholischen Kirche. Andere Quellen nennen deutlich niedrigere Zahlen. Ein großes Problem auf der Karibikinsel ist der Mangel an Priestern und Kirchengebäuden.

Papst unterstreicht Rolle der Marienverehrung

In seiner Predigt in der Basilika des Heiligtums hob Franziskus die Bedeutung der Mutter Jesu als Vorbild für die Kirche hervor. "Wie Maria wollen wir eine Kirche sein, die aufbricht, die aus ihren Kirchen, aus ihren Sakristeien herausgeht, um das Leben zu begleiten, die Hoffnung zu unterstützen und ein Zeichen der Einheit zu sein."

Der Papst erinnerte am vierten und letzten Tag seiner Kuba-Reise an die prägende Rolle der Marienverehrung in der Geschichte des kubanischen Volkes. Vor genau 100 Jahren hatte Papst Benedikt XV. (1914-1922) dem Bitten der Kubaner entsprochen und die Jungfrau von Cobre zur Patronin des Inselstaates erklärt. Dort kann die Kirche heute wegen der kommunistischen Herrschaft nur unter schwierigen Bedingungen arbeiten. Maria sei immer unterwegs zu den Menschen gewesen, sagte Franziskus. Sie stehe dafür, dass der Glaube aus den Häusern nach draußen getragen werden müsse.

Nach der Messe stand am Nachmittag noch ein Treffen mit Familien in der Kathedrale von Santiago auf dem Programm. Anschließend fliegt Franziskus nach Washington, wo er von US-Präsident Barack Obama empfangen werden soll.


Quelle:
KNA