Hilfswerk Adveniat erwartet Ermutigung vom Papstbesuch auf Kuba

Daumen hoch für Franziskus

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat erhofft vom Papstbesuch auf Kuba eine Ermutigung zu Reformen in dem sozialistischen Land. Entsprechend äußerte sich Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka.

Kühlschrankmagnet mit Papst Franziskus (KNA)
Kühlschrankmagnet mit Papst Franziskus / ( KNA )

 "Ich erwarte von Papst Franziskus, dass er dazu beiträgt, dass die Bewohner auf der Insel stärker ihr Leben selbst in die Hand nehmen können", sagte Klaschka der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Auf Kuba gebe es zwar die grundsätzliche Bereitschaft zur Öffnung. Dieser Schritt sei aber nach vielen Jahren der Isolation mit Ängsten verbunden. "Ich erhoffe mir, dass der Papst die Menschen ermutigt, offen zu sein für Neues", sagte Klaschka.

USA müsse Kuba bei Öffnung helfen

Papst Franziskus beginnt am Samstag seinen Besuch auf der Karibikinsel Kuba und wird bis Dienstag bleiben. Anschließend wird das Kirchenoberhaupt die USA besuchen und unter anderem Reden vor dem Weißen Haus in Washington und vor der UNO in New York halten.

Klaschka betonte, auch die USA müssten sich öffnen, damit es Fortschritte auf Kuba geben könne. Durch seinen Besuch in beiden Ländern wolle der Papst ein entsprechendes Zeichen setzen. Die Reise von Franziskus werde vermutlich nicht zu Verbesserungen bei der

Presse- und Meinungsfreiheit auf Kuba führen, führte der Adveniat-Geschäftsführer aus. "Dafür sitzt das System zu fest im Sattel". Auch sei die Kontrolle durch die Geheimpolizei sehr intensiv.

Fortschritte bei der Religionsfreiheit denkbar

Fortschritte seien aber im Hinblick auf die Religionsfreiheit denkbar. Bei der Öffnung für die Religionen habe sich die Regierung in Havanna bereits in den vergangenen Jahren bewegt. So habe Präsident Raul Castro 2014 den Karfreitag zum offiziellen Feiertag erklärt. Der Papst werde als Lateinamerikaner wahrscheinlich kritische Fragen zur Politik ansprechen, "aber das wird auf sehr diskrete Art und Weise geschehen".

Adveniat ist nach Angaben von Klaschka einer der wichtigsten Unterstützer der katholischen Kirche auf Kuba, die jedes Jahr mit mehr als einer Million Euro gefördert werde. Alle Diözesen würden tatkräftig von dem Lateinamerika-Hilfswerk unterstützt. Außerdem gebe es Kurse, die zu einer langsamen Öffnung des Systems beitrügen.

 


Quelle:
KNA