Vor UN-Hauptquartier in New York weht künftig der Vatikan-Banner

Flagge zeigen

Obwohl der Vatikan und Palästina keine Vollmitglieder der Vereinten Nationen sind, bekommen der Kirchenstaat und die Autonomieregion eine eigene Fahne vor dem UN-Hauptquartier. Die Entscheidung kommt pünktlich zur Papst-Rede vor den Vereinten Nationen am 23. September.

Vatikan-Fahne (hier: EU-Parlament in Straßbourg) (dpa)
Vatikan-Fahne (hier: EU-Parlament in Straßbourg) / ( dpa )

Am Donnerstag stimmten 119 Mitgliedsländer dafür, dass auch "Beobachterstaaten" einen Platz am Ende der Flaggenparade vor dem Gebäude in New York erhalten. Diesen Status haben Palästina und der Vatikan derzeit inne. Acht Staaten stimmten dagegen, weitere 45 enthielten sich, darunter Deutschland.

Israel hatte den Vorschlag ablehnt. Die UN würden damit ihre eigenen Prinzipien über Bord werfen, sagte Israels UN-Botschafter. Nach dem Willen der Palästinenser soll die Fahne maximal 20 Tage nach der Abstimmung gehisst werden. Das wäre rechtzeitig vor dem Besuch von Präsident Mahmud Abbas und zur UN-Vollversammlung.

Palästina ist seit 29. November 2012 als Beobachterstaat von den UN anerkannt. Israel, die USA, Deutschland und andere westliche Staaten vertreten aber die Linie, dass ein souveränes Palästina erst zum Abschluss von Friedensverhandlungen mit Israel anerkannt werden könne.

Vertreter des Vatikans hatten vor Wochen erklärt, die Flaggenfrage nicht politisieren zu wollen und jedes Ergebnis zu akzeptieren. Papst Franziskus wird am 25. September eine Rede vor der UN-Vollversammlung halten. Dann könnte nach dem getrigen Beschluss  die Vatikanfahne vor dem Gebäude wehen.

Papst will entlang Parade-Route durch Washington fahren

Während seines Aufenthalts in Washington will Franziskus einen Teil der Stadt mit dem Papamobil befahren. Die Fahrt ist für den 23. September nach dem Treffen mit Präsident Barack Obama im Weißen Haus vorgesehen, teilte die Erzdiözese der US-Hauptstadt am Donnerstag mit. Zehntausenden Menschen soll so die Gelegenheit gegeben werden, den Heiligen Vater zu sehen. Besucher müssen Sicherheitskontrollen durchlaufen, Tickets sind aber nicht erforderlich. Die Fahrt soll am als Ellipse bekannten Park südlich des Weißen Hauses beginnen und entlang der Parkpromenade National Mall führen, die Kapitol und Lincoln-Denkmal miteinander verbindet.


Quelle:
dpa , DR