Franziskus fordert beim Angelusgebet:

Kampf gegen den Hunger in der Welt

Papst Franziskus hat zum verstärkten Kampf gegen den Hunger in der Welt aufgerufen. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz forderte er konkrete Projekte, um die Ursachen des Hungers zu beseitigen.

Papst beim Angelusgebet (dpa)
Papst beim Angelusgebet / ( dpa )

"Wer sich vom Brot Christi ernährt, der kann nicht gleichgültig bleiben gegenüber jenen, denen das tägliche Brot fehlt", sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Trotz des Einsatzes der internationalen Gemeinschaft und zahlreicher Organisationen werde das Problem des Hungers in der Welt immer schwerwiegender, sagte der Papst weiter. Er forderte "Vorschläge und konkrete Projekte, um die strukturellen Ursachen zu beseitigen". Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO hungern derzeit weltweit 795 Millionen Menschen.

"Schule der Liebe und der Solidarität"

Anlass war das katholische Fronleichnamsfest, das am Sonntag in Italien und vielen anderen Ländern begangen wurde. Hierbei stehen Leib und Blut Christi in der Gestalt von Brot und Wein im Mittelpunkt, die während der Eucharistiefeier gewandelt werden.

Das Fronleichnamsfest sei eine Einladung zur Bekehrung und zum Dienen, sagte der Papst. Der Christus, der die Gläubigen in Gestalt des gewandelten Brots und Weins nähre, sei derselbe, der ihnen in Gestalt des Armen begegne, der die Hand entgegenstrecke. Die Eucharistiefeier sei eine "Schule der Liebe und der Solidarität", so Franziskus.

Kardinal Marx im Vatikan

Am Fronleichnahmsfest im Vatikan nahm u.a. der Münchner Kardinal Reinhard Marx teil. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz leitete am Samstagnachmittag den traditionellen Gottesdienst und die anschließende Prozession des deutschsprachigen Priesterkollegs Campo Santo Teutonico zu dem katholischen Hochfest in den Vatikanischen Gärten. In seiner Predigt forderte Marx "neuen Mut", um die Sendung der Kirche in der Welt von heute deutlich zu machen. Dazu müsse die Kirche die derzeitigen Probleme in ihr Herz lassen, um sie zu bewältigen. "Wir sind nicht abgewandt von dieser Welt, sondern mitten in ihr", so Marx.

Musikalisch begleitet wurden Gottesdienst und Prozession von der Trachtenkapelle aus dem baden-württembergischen Münstertal, der Stadtkapelle und dem Chor "camerata vocale" aus dem bayerischen Günzburg, der Marktmusikkapelle aus dem oberösterreichischen Schörfling am Attersee sowie dem Ensemble des Spiels der Schweizergarde.

Da Fronleichnam in Italien kein gesetzlicher Feiertag ist, finden die Prozessionen in der Regel am darauffolgenden Wochenende statt. Das Priesterkolleg Campo Santo Teutonico liegt im Vatikan auf extraterritorialen Gelände, vom Petersplatz ausgesehen links neben dem Petersdom.


Kardinal Reinhard Marx (dpa)
Kardinal Reinhard Marx / ( dpa )
Quelle:
KNA