Papst: Kinder sind kein Besitz der Eltern

Geschenktes Leben

Papst Franziskus hat nach seinem umstrittenen Kaninchen-Äußerungen erneut die Bedeutung von Familien und Kindern betont. In seiner Katechesenreihe zur Familie ging der Papst in dieser Woche auf die Nachkommenschaft ein.

Ein Kind starrt Franziskus an (dpa)
Ein Kind starrt Franziskus an / ( dpa )

Die junge Generation müsse mit der Fortpflanzung verantwortungsbewusst umgehen, sagte er am Mittwoch während seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Eine Gesellschaft, in der es keine Kinder gebe, weil diese "vor allem als Sorge, Last und Risiko" gesehen würden, sei "trübselig". Kinder verjüngten die Gesellschaft und verliehen ihr zusätzliche Energien, so der Papst.

Papst: Kinder sind ein Geschenk

Nochmals kam Franziskus auf große Familien zu sprechen. Viele Kinder zu haben, sei "nicht automatisch eine unverantwortliche Entscheidung“, sagte Franziskus; er spielte damit auf die Diskussion um eine frühere Aussage von ihm an, wonach Katholiken sich "nicht wie die Karnickel“ zu vermehren bräuchten und die Zahl von drei Kindern pro Familie ideal sei. "Das Leben verjüngt sich und erhält neue Energie, indem es sich vermehrt: es wird reicher, nicht ärmer!" Umgekehrt sei gewollte Kinderlosigkeit, wie sie mitunter in Europa zutage trete, eine Geste des Egoismus.

Kinder seien "kein Problem der Reproduktionsbiologie" und nicht "Besitz ihrer Eltern", sondern ein Geschenk, sagte Franziskus. Sie müssten um ihrer selbst Willen geliebt werden und nicht deshalb, weil sie besonders schön, gesund oder gut seien. Jedes von ihnen sei einzigartig und unwiederholbar. Es sei unverwechselbar an seine Wurzeln gebunden.

Die Eltern ehren

Zugleich rief Franziskus in seiner Ansprache Kinder und Jugendliche dazu auf, den älteren Generationen Respekt entgegenzubringen. Eine Gesellschaft, deren Kinder ihre Eltern nicht ehrten, werde zu einem Sammelbecken "gefühlloser und habgieriger Jugendlicher". Die liebevolle Verbindung zwischen den Generationen garantiere die Zukunft und mache die Geschichte menschlich.

Wenn seine eigene Mutter, erzählte der Papst, gefragt worden sei, welches ihrer fünf Kinder sie am liebsten habe, habe sie geantwortet: „Nun, sie sind fünf, wie die fünf Finger einer Hand. Wenn man den Daumen schlägt, tut es weh. Wenn man den Zeigefinger schlägt, tut es auch weh… alle sind meine Kinder, aber alle sind verschieden wie die Finger einer Hand.“


Quelle:
KNA , rv