Franziskus empfängt FC Bayern in Privataudienz

Im feinen Zwirn beim Papst

Kurz nach ihrem 7:1 Sieg beim AS Rom hat Papst Franziskus die Bayern in Audienz empfangen. Nach Vereinsangaben beglückwünschte der Papst die Bayern zu ihrem Erfolg. Der Teamgedanke beim Fußball sei pädagogisch wertvoll.

FC Bayern beim Papst (dpa)
FC Bayern beim Papst / ( dpa )

Das 15-minütige Treffen fand in einem Raum der vatikanischen Audienzhalle statt. Vom FC Bayern waren Mannschaft, Betreuer und Offizielle des FC Bayern angereist. Aus feierlichem Anlass trugen sie keine Sportkleidung sondern Anzüge. Franziskus sagte der Mannschaft laut Radio Vatikan: "Ich habe gehört, welches Resultat gestern Abend herauskam. Dazu möchte ich nur eines sagen: no comment". Etwas anders lautete die Darstellung des FC Bayern, der Franziskus in einer Twitter-Botschaft mit den Worten zitiert: "Sie haben gestern ein wunderschönes Spiel abgeliefert".

Zu den Zuschauern der Partie im Stadion zählte auch Kurienerzbischof Georg Gänswein. Papst Franziskus gilt als Fußballfan und ist Mitglied des mehrfachen argentinischen Meisters Atletico San Lorenzo de Almagro. Der Club ist in Buenos Aires zuhause, wo der Papst vor seiner Wahl Erzbischof war.

"Fußball ist gut und gesund und mit seinem Teamgedanken ein gutes Vorbild für die Kinder“, sagte Franziskus. Bayern Münchens Vorstand Karl-Heinz Rummenigge bedankte sich für die Einladung: "Es ist eine große Ehre für uns." Als Gastgeschenk überreichte er dem Papst einen von allen Spielern signierten Ball als Symbol für ein Freundschaftsspiel, aus dessen Einnahmen die Bayern dem Papst eine Million Euro für karitative Zwecke zur Verfügung stellen werden. Mannschaftskapitän Philipp Lahm übergab dem Papst zusammen mit Manuel Neuer außerdem ein gerahmtes und ebenfalls von allen Akteuren unterschriebenes FCB-Trikot mit der Rückennummer 1 und dem Aufdruck "Franziskus".

Ein unvergessliches Ereignis bedeutete der ehrenvolle Termin im Apostolischen Palast des Vatikans für die Bayern-Profis. "Es war beeindruckend für uns alle. Wir sind froh, dass wir das erleben durften", berichtete Lahm. "Man ist nicht jeden Tag beim Papst. Das ist mit Sicherheit etwas Besonderes." Neuer dachte an einen längst vergangenen Tag im alten Gelsenkirchener Stadion zurück. "Als kleiner Junge bin ich im Parkstadion gewesen, als der damalige Papst einmal dort war", sagte der Nationaltorwart. "Es ist ein besonderer Moment, den man sein Leben lang nicht vergisst."

Bereits zum zweiten Mal nach einem Besuch mit seiner Frau Anna traf Robert Lewandowski Franziskus, der beim großen Gruppenbild von Rummenigge und Sportvorstand Matthias Sammer flankiert wurde. Beim WM-Finale 1986 in Mexiko, als Argentinien Deutschland 3:2 besiegte, habe er Rummenigge noch selbst live im Stadion spielen sehen, erzählte der aus Argentinien stammende Papst. Franziskus beschenkte die Bayern seinerseits. Jeder erhielt einen Rosenkranz. Der Besuch seine "eine große Ehre für uns", sagte Rummenigge auf Italienisch.


Quelle:
DR , KNA