Nach Medienspekulationen könnte das katholische Kirchenoberhaupt möglicherweise Anfang des kommenden Jahres zum 50. Jahrestag des historischen Besuchs von Papst Paul VI. (1963-1978) ins Heilige Land reisen. Paul VI. hatte vom 4. bis zum 6. Januar 1964 die heiligen Stätten des Christentums in Israel und Jordanien besucht. Es war die erste Auslandsreise eines Papstes in der Moderne.
Die Heilig-Land-Reise Paul VI. war ein Meilenstein im Verhältnis zwischen dem Vatikan und Israel. Beide nahmen erst 1993 volle diplomatische Beziehungen auf. Der Grundlagenvertrag aus demselben Jahr klammerte jedoch einige rechtliche, steuerliche und finanzielle Fragen aus, über die eine bilaterale Kommission bislang ohne konkretes Ergebnis berät. Deren nächstes Treffen ist für Juni geplant.
Der orthodoxe Patriarch von Konstantinopel, Bartolomaios I., hatte Papst Franziskus bei seinem Besuch vor fünf Wochen im Vatikan den Vorschlag unterbreitet, Anfang des kommenden Jahres ins Heilige Land zu reisen. Paul VI. war am 5. Januar 1964 in Jerusalem mit dessen Vorgänger Athenagoras zusammengetroffen. Es war das erste Treffen eines Papstes mit einem Patriarchen von Konstantinopel seit der Kirchenspaltung von 1054. Infolge der Begegnung wurden 1965 die wechselseitigen Exkommunikationen aufgehoben.