Orthodoxer Patriarch: Chancen auf Kircheneinheit

Franziskus weckt Hoffnungen

Franziskus weckt Hoffnungen - bei Patriarch Bartholomaios I. die auf eine Wiedervereinigung mit der katholischen Kirche. Und er ist nicht der einzige Orthodoxe, den der neue Papst in den ersten Tagen seiner Amtszeit überrascht hat.

 (DR)

Auch wenn er mit einer Kircheneinheit nicht zu seinen Lebzeiten rechne, habe er in der ersten Begegnung mit Franziskus bei dessen Amtseinführung eine neue Haltung und einen neuen Stil erlebt, die ihn "optimistisch" stimmten, sagte das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie laut der österreichischen Nachrichtenagentur Kathpress (Sonntag). Bartholomaios I. war der erste Ökumenische Patriarch seit der Kirchenspaltung von 1054, der an der Amtseinführung eines Papstes teilnahm.

Auch der orthodoxe Metropolit von Paris, Emmanuel Adamakis, sagte laut Kathpress vor Journalisten in Istanbul, er sei überrascht über den "neuen Stil des Papsttums". Der geplante gemeinsame Jerusalembesuch von Bartholomaios I. und Franziskus könne den Dialog Benedikts XVI. mit der Orthodoxie weiter vertiefen. Franziskus werde dank seiner Persönlichkeit noch konkretere Gesten setzen können, etwa im Bereich der Ökologie, die auch Bartholomaios I. am Herzen liege.

Gemeinsame Pilgerreise geplant

Bartholomaios I. hatte den neuen Papst bei ihrer ersten Begegnung in Rom vor zwei Wochen zu einem Gegenbesuch im Patriarchat von Konstantinopel eingeladen; zugleich schlug er eine gemeinsame Pilgerreise nach Jerusalem im Jahr 2014 vor. Diese solle an das historische Treffen von Patriarch Athenagoras und Papst Paul VI. vor 50 Jahren anknüpfen. Deren Begegnung 1964 in Jerusalem leitete die Aufhebung der wechselseitigen Exkommunikation ein, die seit der Kirchenspaltung 1054 bestand.

 Zudem beschlossen beide Kirchenführer, gemeinsame Initiativen zum Schutz der Umwelt zu entwickeln. Der Patriarch regte an, Papst Franziskus und er könnten gemeinsam eine für 2015 geplante Ausstellung zur Bewahrung der Schöpfung auf dem Berg Athos eröffnen. Die Schau solle anschließend in Rom gezeigt werden.


Quelle:
KNA , DR