Papstmesse an Neujahr

Kritik an ungezügeltem Finanzkapitalismus und Ungleichheit

Papst Benedikt XVI. hat in seiner Neujahrspredigt dazu aufgerufen, die Hoffnung auf Frieden in der Welt nicht aufzugeben. Der Mensch sei für den Frieden geschaffen, auch wenn die Welt noch immer von Spannungsherden gekennzeichnet sei, sagte er bei einer Messe im Petersdom.

 (DR)

Als Ursachen für den Unfrieden in der Welt kritisierte er eine wachsende Ungleichheit zwischen Arm und Reich und egoistisches Denken. Dieses komme in einem «ungezügelten Finanzkapitalismus» zum Ausdruck. Auch Terrorismus und Kriminalität gefährdeten den Frieden, so der Papst.

Die katholische Kirche beging am Dienstag den Weltfriedenstag. Er stand in diesem Jahr unter dem biblischen Motto «Selig, die Frieden stiften». Der Weltfriedenstag wurde 1967 von Papst Paul VI. (1963-1978) eingeführt.

Benedikt XVI. sagte weiter, kein Leiden der Welt könne Christen die Hoffnung auf Frieden nehmen. Friede sei eine Gabe Gottes, verlange aber auch Engagement des Menschen. Es gehe darum, nach dem Willen Gottes zu leben, im Frieden mit sich selbst, dem Nächsten und mit der Schöpfung.

In seiner im Dezember veröffentlichten Botschaft zum diesjährigen Weltfriedenstag hatte der Papst vor einem ungezügelten Kapitalismus als Gefahr für den Weltfrieden gewarnt. Zugleich betonte er, ohne Schutz des menschlichen Lebens und der Ehe sei echter Frieden nicht möglich. Dabei wandte er sich auch gegen die rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit Ehen sowie gegen Sterbehilfe.

Kölner Sternsinger beim Papst

Sternsinger aus dem Erzbistum Köln haben bei der Neujahrsmesse des Papstes eine tragende Rolle gespielt: Drei junge Kölner in der traditionellen Verkleidung als Kaspar, Melchior und Balthasar brachten Benedikt XVI. Brot und Wein zum Altar. Die «Heiligen drei Könige» im Alter von elf und zwölf Jahren gehörten zu einer Gruppe von 20 Sternsingern aus der Gemeinde St. Nikolaus und St. Bartholomäus im Stadtteil Sülz, die zum Jahreswechsel nach Rom reiste.

Begleitet wurden die jungen Pilger laut Angaben des Kölner Erzbistums vom Präsidenten des Kindermissionswerks «Die Sternsinger», Prälat Klaus Krämer, sowie dem Kölner Diözesanpräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Pfarrer Dirk Bingener.

BDKJ und das Kindermissionswerk in Aachen sind auch Initiatoren der Aktion Dreikönigssingen rund um den 6. Januar, das Fest der Heiligen drei Könige. Sie gilt als die weltweit größte Aktion von Kindern für Kinder. Dabei gehen bundesweit jährlich rund 500.000 als heilige drei Könige verkleidete Kinder in den Gemeinden von Haus zu Haus.

Sie malen mit Kreide den Segenswunsch «Christus mansionem benedicat» (Christus segne dieses Haus) an die Türen und sammeln zugleich Spenden für Altersgenossen in Entwicklungsländern. Die Aktion findet 2013 zum 55. Mal statt.


Quelle:
KNA