Kirchen rufen an Ostern zum Zusammenhalt auf

Hoffnung und Zuversicht

Die katholischen Bischöfe sowie Vertreter der evangelischen Kirche in Deutschland haben an Ostern zu Zusammenhalt und Hoffnung in der Pandemie aufgerufen. In manchen Predigten wurde auch der Blick auf die Probleme der Kirche gerichtet.

Eine Person mit Osterkerze während der Osternacht am 3. April 2021 im Petersdom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Eine Person mit Osterkerze während der Osternacht am 3. April 2021 im Petersdom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Ostern ist nach den Worten des Limburger Bischofs Georg Bätzing ein "genialer Einfall Gottes". In der Auferweckung seines Sohnes mache Gott deutlich, "wie sehr er am Leben jeder und jedes Einzelnen hängt, die er ins Dasein gerufen hat", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Samstagabend. An Ostern zeige Gott seine Menschenfreundlichkeit. "Und es macht deutlich, wie er gedenkt, den Opfern der Geschichte gegenüber dem Unrecht, das ihnen widerfahren ist, zu ihrem Recht zu verhelfen; die jäh aus dem Leben Weggerafften - auch die zigtausenden Opfer der Pandemie - sollen auf ewig Leben genießen."

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz bedauert nach eigenen Worten Skandale und Unbeweglichkeit in der katholischen Kirche. Er leide an der Kirche, "wenn sie durch Skandale gläubige Menschen ins Wanken bringt oder durch erstarrte Strukturen und mangelnde Veränderungsbereitschaft vielen den Zugang zum Glauben blockiert", sagte der Limburger Bischof im Dom der Stadt an Ostersonntag. Es schmerze ihn, wenn ein junger Mann in einem Brief seinen Kirchenaustritt zwar bedauere. Und dann weiter ausführe: "Aber, was man nicht mehr in sich spürt, was man nicht verändern kann, und was selbst nicht in der Lage ist umzukehren, das sollte man verlassen." Das könne er nachvollziehen, betonte Bätzing. "Und ich bedauere es, dass wir als Kirche ein solches Bild abgeben."

Mit Ostern und "all seiner Dynamik, die nur dem einen Ziel dient, dass Menschen dem lebendigen Herrn begegnen und an ihn glauben", habe das wenig zu tun, sagte Bätzing. Er rief zu Vertrauen auf, "dass Jesus in dieser Kirche lebt und wirkt und uns den Mut zur Erneuerung schenkt". Ostern sei "nicht wie der Gang in ein Museum, wo man ein Kunstwerk bestaunt. Es ist auch nicht wie das alljährliche Neujahrskonzert, das wir bewegt anhören, um anschließend essen zu gehen. Wer Ostern feiert und dem Auferstandenen nicht innerlich begegnet, der hat es verpasst", betonte Bätzing. An die Auferstehung zu glauben, bedeute für ihn selbst, in eine Beziehung mit Jesus einzutreten. "Das hat mein Leben verändert. Durch ihn hat es an Tiefe gewonnen, hat Glanz und den langen Atem der Hoffnung bekommen. Jesus ist für mich das entscheidende Korrektiv, um mich nicht zu verirren; er ist Wegbegleiter und Freund und das große Versprechen, dass mein Leben gut ausgeht", so der Bischof. "Ostern ist das höchste Fest, der Glaube an die Auferstehung das orientierende Fundament unseres Christseins." Kirche sei insgesamt "der weite Raum", in dem sich die Beziehung zwischen den Menschen und Jesus ereignen könne. Er liebe die Kirche und verdanke ihr viel, betonte Bätzing.

Für den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ist die Liebe das deutlichste Erkennungszeichen von Ostern. Die Liebe rufe wie der auferstandene Jesus den Menschen bei seinem Namen, predigte Woelki am Ostersonntag im Kölner Dom. "Sie schaut dem Menschen ins Gesicht. Sie sieht ihn an und gibt ihm dadurch An-Sehen. Die Liebe eröffnet Zukunft, weil sie stärker ist als der Tod." Diese Botschaft enthalte Hoffnung. Die Liebe des auferstandenen Jesus "will uns bis ins Innerste glücklich machen", hatte Woelki zuvor in der Osternacht gesagt. "An uns ist es, dass wir uns von dieser Liebe ergreifen, beseelen und bewegen lassen." Er ermutigte dazu, mit dem Osterglauben ernst zu machen, aus der immer wieder erneuten Begegnung mit Gott zu leben und die eigene Lebensgestaltung von ihm bestimmen zu lassen. "So tragen wir die Auferstehungsbotschaft in unsere Welt, die vielfach von Angst und Resignation bestimmt ist", sagte der Erzbischof. Ostern zeige einen Ausweg aus einer sich immer weiterverbreitenden Orientierungslosigkeit.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx rief dazu auf, trotz der Krisen in Gesellschaft und Kirche die Botschaft der Hoffnung nicht aus den Augen zu verlieren. "Wir werden uns in dieser Krise nicht bewähren, wenn jeder sein Leben gewinnen will, sondern nur, wenn wir das 'österliche Gesetz' im Blick behalten: Leben geben und so Leben gewinnen, das heißt eben, sein Leben teilen und einsetzen im Geist der Solidarität und so Zukunft ermöglichen", mahnte der Erzbischof. Für die Kirche hofft er auf einen Wendepunkt: Manchmal komme es ihm so vor, dass an Traditionen festgehalten werde aus Angst vor dem Neuen.

Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker beklagte, dass viele Menschen in ihrem Leben nur wenig mit dem Eingreifen Gottes rechneten. Beispielsweise hofften die Menschen auf die Möglichkeiten der Medizin und Wissenschaft, die aber in letzter Konsequenz auch an ihre Grenzen kämen. Die an Ostern gefeierte Auferstehung Jesu sei eine "göttliche Initiative zum Leben". Seit Jesu Auferweckung könne nicht mehr gesagt werden, für das Leben einzustehen sei sinnlos, weil ohnehin alles todgeweiht sei, sagte Becker in seiner Predigt am Ostersonntag im Paderborner Dom. "Es geht um ein Leben, das angstfrei sein soll, in dem kein Mensch mehr sich vor anderen Menschen zu verstecken braucht und wo niemand mehr gegeißelt und durchbohrt wird, weder von bösen Blicken noch von irgendwelcher Gewalt."

Das Leben nicht alleine schaffen zu müssen, sei die erste und grundlegende Botschaft von Ostern, führte Becker aus. Die österliche Botschaft von der Auferweckung Jesu durch Gott bedeute, "zum Leben getragen zu werden". Die Grundmelodie des Lebens Jesu sei: "Gott, der Vater, ist um dein Leben besorgt, Du kannst ihm vertrauen, auch wenn der äußere Eindruck dagegen zu sprechen scheint."

Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst sieht in der christlichen Osterbotschaft ein Signal der Hoffnung und Zuversicht. "Ostern ermutigt uns, dem Leben zu trauen, weil Gott es mit uns lebt", sagte Fürst. Es falle in der aktuellen Pandemie außerordentlich schwer, hoffnungsvoll zu bleiben. "Aus Angst vor dem Virus laufen wir Gefahr, uns voneinander abzuschotten und uns hinter unseren Ängsten zu verbarrikadieren."

Die Menschheit erlebt nach den Worten des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode derzeit, wie quälend lang die drei Tage werden können, an denen Jesus im Grab gelegen habe. Nach einem Pandemie-Jahr voller Dunkelheit und Leid brauche es ein Ziel und ein Danach - also eine Art Auferstehung, wie sie die Christen an Ostern feiern.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick bezeichnete Ostern als "dynamisches Fest". "Lassen wir uns auferwecken und stehen wir auf, gerade jetzt im Lockdown der Corona-Pandemie." Gott wolle die Menschen aufwecken zur Achtsamkeit, zum Respekt, zum Wohlwollen, zur Rücksichtnahme und zur Hilfsbereitschaft.

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch betonte, dass in Zeiten der Unsicherheit und des Zweifels der Glaube wachsen könne. Er könne "zu einem reifen, tragfähigen, belastbaren Glauben reifen, der uns dann in schweren Stunden trägt und Hoffnung gibt über allen leichten Optimismus hinaus".

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige sieht in der Corona-Krise einen Ansporn zur Kritik an "Verkrustungen" in der Kirche. "Wie viele verschanzen sich doch hinter Lehrsätzen und Gewohnheiten", sagte Feige in seiner Osterbotschaft. "Manchmal regt uns das Evangelium als das eigentliche Gewissen unserer Kirche viel zu wenig auf oder an", so der Bischof. Er rief die Christen auf, ihre "gewohnten Bahnen und Überzeugungen zu verlassen, um Gott auch außerhalb davon zu suchen".

Die Corona-Krise kann nach Einschätzung der Bischöfe in Sachsen zu einem tieferen Verständnis der Osterbotschaft führen. Die Emotionen der Enttäuschung der Jünger könnten nachgespürt werden, "wie wahrscheinlich in wenigen anderen Jahren", sagte der Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, und fragte: "Wo ist der Gott der Rettung in der Pandemie?" Auch der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt erinnerte daran, dass die Verletzlichkeit des Lebens während der Corona-Krise neu bewusst geworden sei.

Den aktuellen Zustand seiner Kirche kritisierte in der Osternacht der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck. "Was wir heute von der Kirche und im Glauben oft erleben, hat viel mit Entsetzen und Schrecken, mit Flucht und mit Furcht zu tun", sagte er. Der Ruhrbischof sprach sich für eine Wirklichkeit aus, "wo die Kirche Zeichen der Liebe und Zuneigung setzt, wo Glaubende Segen schenken und Liebende treu beieinander sind".

Der Münsteraner Bischof Felix Genn rechnet mit langfristigen Folgen aus dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche. "Die Schatten, die der Missbrauch geworfen hat, werden immer bleiben, auch wenn wir noch so viel aufarbeiten, noch so viel tun, um den Schaden und die Verwundungen wieder gutzumachen und zu heilen", sagte Genn.

Nach Ansicht des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger reden derzeit viele nur über die Fehler und Unzulänglichkeiten der Institution Kirche und kritisierten beispielsweise Reformunwilligkeit oder unzureichende Missbrauchsaufarbeitung. Entscheidend sei es aber, nicht nur zu kritisieren, sondern aus der Auferstehung Christi Kraft zum Leben zu schöpfen und sich für die frohe Botschaft des Christentums zu engagieren.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann ermunterte zu mehr Tatkraft. "Mutlosigkeit und Resignation sind die eigentlichen Steine, die uns blockieren und aus Lebensräumen Grabhöhlen machen", sagte er. Oft ließen sich vernünftig klingende Argumente finden, etwas nicht zu tun. Das verhindere aber die Chance, neue, überraschende Erfahrungen zu machen. Er verwies auf die Frauen, die laut biblischem Bericht Jesu Grab besuchten, dort den weggerollten Stein sahen und gleich von der Auferstehung Jesu berichteten.

Die Folgen des Lockdown werden nach Worten des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf unterschätzt. Seelische Verletzungen von Kindern und Jugendlichen seien mindestens genauso wichtig wie die Frage nach Inzidenzwerten, sagte Kohlgraf im Interview der Woche des Deutschlandfunks am Sonntag. Zugleich kritisierte Kohlgraf Menschenbilder, die den Menschen rein technisch und als biologisch funktionierende Maschine beschreiben. Man könne bei einem Menschen nicht Ersatzteile austauschen "wie bei einem kaputten Auto", so der Bischof. Solche Menschenbilder würden vor allem Kranke und Schwache gefährden. In der Corona-Pandemie beobachte er, dass das Menschenbild oft auf körperliche Gesundheit reduziert werde. Es gebe aber noch "andere Dimensionen des Mensch-Seins".

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer rief in seiner Osterpredigt dazu auf, in der Corona-Pandemie nicht die Hoffnung zu verlieren. "Ostern bedeutet: Corona hat uns nicht in den Klauen. Auch der Tod besiegt uns nicht", sagte er in der Festmesse im Hildesheimer Dom am Ostersonntag, an dem die Christen die Auferstehung Jesu feiern. Die Menschen seien geborgen in den Armen Gottes - unabhängig von Rasse, Religion, Geschlecht und sexueller Orientierung, so Wilmer laut vorab verbreiteter Pressemitteilung. "Sein Bund mit uns Menschen gilt für alle Zeit, ausgespannt wie ein Regenbogen am Himmel."

Der Aachener Bischof Helmut Dieser blickte auf das Wirken von Verschwörungserzählungen in der Corona-Krise. Menschen glaubten an all das, "weil sie das Unerklärliche und Ungewisse sonst nicht aushalten. Wo Wissenschaft und menschliche Machbarkeit keine schnelle Lösung anbieten, muss doch jemand schuld daran sein". Die Geschichte des Glaubens jedoch sei keine Geschichte "von schlimmen bösen Mächten, die ihr Spiel mit uns treiben", so Dieser. In der Ostersonntagsmesse im Aachener Dom bescheinigt der Bischof seiner Kirche "schlechte Presse, massenhafte Kirchenaustritte, Ärgernisse im Inneren bis auf die Ebene der Chefetage und eine dunkle Geschichte von Machtmissbrauch und Verbrechen an Kindern". Maria Magdalena stehe für "all die Frauen und Männer, die nicht aufgeben". Der Apostel Petrus schäme sich dafür, dass er Jesus verleugnet habe. "Wir alle, Schwestern und Brüder, stecken mit in der Haut von Petrus. Auch wir schämen uns über die Missbrauchsverbrechen, über die Unfähigkeit nicht Weniger, aufrecht und wahrhaftig zu sein, über die Schwerfälligkeit auch all der Erneuerungsbemühungen in unserer Kirche." Im Lieblingsjünger erkannte Dieser schließlich eine Kraft, die in all den Menschen sei, die an Reformen glaubten und helfen wollten, dass sie wahr werden. Von Jesus komme "die Kraft zur Beichte, der Mut zum Neubeginn, zur Versöhnung, zur Reform", sagte Dieser. Beweis dafür sei die Geschichte der Kirche selbst. Sie sei in 2.000 Jahren nicht zugrunde gegangen trotz aller Krisen und Skandale. "Sie ist ungeschmälert der vom Geist erfüllte Raum, um Jesus zu begegnen, ihn lieben, ihm folgen zu lernen."

Zu Hilfen für Menschen am Rand der Gesellschaft rief der Speyerer Weihbischof Otto Georgens als Vertretung für den erkrankten Bischof Karl-Heinz Wiesemann auf. So wie Jesus ohne Angst auf alle Menschen zugegangen sei, sollten Christen solidarisch mit "den Gebeugten, mit den Unterdrückten, mit den Fremden, mit den Arbeitslosen, mit den Gefangenen" sein.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, lobte den Einsatz von Frauen in der Corona-Krise. Unzählige Frauen bezeugten das Licht der Auferstehung, indem sie täglich für andere da seien und Licht in deren Leben brächten, sagte er bei einem Gottesdienst in Landshut.

Die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs ermutigte an Ostern zu einer zuversichtlichen Haltung. "Aufstehen und die Stirn bieten, erfüllt von dieser Hoffnung, die die Zerstörung erschüttert - das ist der Kern der Osterbotschaft", sagte Fehrs in einem Fernsehgottesdienst am Ostersonntag, den das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) aus der Evangelischen Johanneskirche Eltville-Erbach im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen übertrug. Ostern sei nicht nur das höchste Fest der Christenheit, sondern auch das mutigste, erklärte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der evangelischen Nordkirche.
"Leben, das dem Tod trotzt - und dem Virus, der Angst, der Gewalt, allem, was das Leben schwer macht. Wir haben Grund zu hoffen - heute wird jeder Vergeblichkeit die Stirn geboten."  Österliche Zuversicht solle überall auf der Welt ankommen, so Fehrs, die auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Die Bischöfin erinnerte an die vielen Kinder, die in Elendslagern aufwachsen, sowie an das Schicksal von Flüchtlingen im Mittelmeer.

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister rief dazu auf, Ostern gerade in Corona-Zeiten für einen Perspektivwechsel in Richtung Hoffnung und Dankbarkeit zu nutzen. "Ostern ist kein einmaliger Lottogewinn, sondern eine tiefe, dankbare Sicht auf mein Leben in Gottes Barmherzigkeit. Es ist der radikale Perspektivwechsel", sagte der evangelische Theologe am Ostersonntag in der Marktkirche in Hannover. Seit 13 Monaten lebten die Menschen nun schon von enttäuschter Zuversicht, mit Abstand und Maske, in Ungewissheit, Einsamkeit und Trauer. 
Jesus lade dazu ein, Rückschau auf das eigene Leben zu halten, "Verheißungsbruchstücke aufzusammeln" und sie zu einer Lebenssicht zusammenzufügen. Am Ende stehe die Erkenntnis, dass sich in jedem Leben viel an "Bewahrung, Bestärkung und Schönheit" finde. Deshalb lohne es, den Blick trotz aller Enttäuschungen auf das zu richten, was von Gott geschenkt worden sei. "Gott hat uns nie verheißen, dass unser Leben jeden Tag ein glückliches sein wird", gab Meister zu bedenken. "Aber dass es sinnvoll ist und auf ihn zuläuft, das hat er zugesagt."

Der lippische Landessuperintendent Dietmar Arends hat in seiner Osterpredigt die enge Verbundenheit des christlichen Glaubens mit dem Judentum hervorgehoben und zur Bekämpfung von Antisemitismus aufgerufen. Christen feierten an Ostern die Auferstehung Jesu als Fest des Lebens und der Freiheit und Juden erinnerten am Pessach-Fest an die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten, sagte der evangelische Theologe am Sonntag in einem auf Youtube übertragenen Gottesdienst in Detmold.
"Es muss uns mit Scham erfüllen, dass in der Kirche über Jahrhunderte gerade zu Karfreitag und Ostern gegen Juden gehetzt wurde", sagte Arends laut Redetext. "Und wir müssen jeder Form von Antisemitismus, der auch in unserer Gesellschaft sich wieder verstärkt breit macht, entschieden entgegentreten." Die Welt sehne sich auch nach Befreiung von der Corona-Pandemie, erklärte der oberste Repräsentant der Lippischen Landeskirche. Er bitte Gott, "dass er uns durch diese Zeit begleitet, dass er uns die Kraft gibt, die wir brauchen". Ostern sei auch mit Blick auf die Pandemie eine Hoffnungsgeschichte, weil Gott selbst die Mächte des Todes überwinde. "Er möchte uns anstecken mit dem Geruch der Freiheit und des Lebens und uns ermutigen, diesen Geruch mit anderen zu teilen", sagte Arends. "Denn das braucht es in dieser Zeit, dass wir einander zur Seite sind mit unserem Reden, Tun und Beten mit der Hoffnung, die uns geschenkt ist."


Quelle:
KNA , epd , DR