Tierschützer sehen in Osterfeuern Gefahr für Wildtiere

"Scheiterhaufen für einige Tierarten"

Tierschützer im Norden warnen vor der Gefahr für Wildtiere durch Osterfeuer. Bereits aufgeschichtete Holz- und Reisigberge würden von zahlreichen Tieren als vermeintlich sicheres Versteck genutzt und könnten so zur tödlichen Falle werden.

Osterfeuer / © Farid Djemmal (KNA)
Osterfeuer / © Farid Djemmal ( KNA )

Das sagte NABU-Experte Matthias Freter an diesem Dienstag in Hannover. Sie würden an Ostern "zu Scheiterhaufen für Käfer und Wildbienen, Hasen und Kaninchen, Igel und Spitzmäuse sowie einige weitere Arten". Vor allem in Jahren, in denen Ostern in die späte Frühlingszeit falle, seien die Tiere bereits sehr aktiv. Auch würden die Haufen bereits als Brutstätten von Vögeln benutzt. Sie sollten nicht mehr durch Brennen zerstört werden.

Umschichten der Haufen

Aber auch das Umschichten der Haufen wird dem Tierschutz nicht gerecht, wie die schleswig-holsteinische Landesbeauftragte, Katharinas Erdmann, in Kiel erläuterte. Stattdessen sollten besser ganz neue Haufen errichtet werden. Die meisten Vogelnester etwa seien von außen gar nicht zu erkennen.

Sie würden schon durch das Umschichten zerstört. Viele Tiere seien in einer durch den Menschen geprägten strukturarmen Landschaft zunehmend auf solche Behausungshilfen angewiesen. "Je mehr Naturnähe wir - auch in unseren Gärten - zulassen, desto besser sind die Überlebenschancen unserer heimischen Wildtiere.

Abbrennen spontaner privater Osterfeuer verboten

Die NABU wies darauf hin, dass seit 2016 in Niedersachsen das Abbrennen spontaner privater Osterfeuer - "also das Verbrennen von Gartenabfällen ohne Anmeldung" verboten ist. Zunehmend verzichteten auch Gemeinden auf traditionelle Osterfeuer. Eine Entwicklung, die zu begrüßen ist", sagte Freter. Denn eigentlich sei das Buschwerk viel zu schade, um verbrannt zu werden. Schnittholz und Gestrüpp könnten im Garten besser als Unterschlupf für Vögel und Kleintiere dienen.


Ein Hase versteckt sich in einem Feld / © Mohssen Assanimoghaddam (dpa)
Ein Hase versteckt sich in einem Feld / © Mohssen Assanimoghaddam ( dpa )
Quelle:
KNA