Domdechant Msgr. Kleine im Studio

Geistlicher Impuls zum Karfreitag

Domdechant Msgr. Robert Kleine begleitet uns durch die Osterzeit. An Karfreitag ist er bei uns im Studio - und erklärt unter anderem, warum er die Stille an diesem Tag so schätzt.

Msgr. Robert Kleine / © erzbistum köln
Msgr. Robert Kleine / © erzbistum köln

An Karfreitag herrscht in Deutschland Stille – Monsignore Robert Kleine genießt diese Ruhe. „Sicherlich aus Gewohnheit“, sagte er im domradio.de-Interview, „aber auch aus einer Stringenz der Feier von gestern heraus, der Feier des Letzten Abendmahls.“

„Wir haben diesen Feiertag nur wegen der Erinnerung an den Kreuzestod Jesu“, so Monsignore Kleine. Selbst wenn man mit Christentum nichts zu tun habe, könne man diesen Tag auch zum Gedenken an alle Opfer von Leid und Ungerechtigkeit nutzen. „Man kann an allen anderen Tagen feiern“, findet Monsignore Kleine, „an diesem einen Tag kann man die Ruhe einhalten.“

Für Gruppen, die trotzdem Protesttänze durchführen, sei sein Verständnis wenig ausgeprägt. „Ich will niemandem meinen Glauben aufzwingen, aber es gibt für alles eine Zeit.“ Auch an Allerheiligen oder dem Volkstrauertag gäbe es Gruppen die protestierten – dabei tue es dem ein oder anderen vielleicht gut, diese Tage in Ruhe und Stille zu begehen.

Fasten- und Abstinenztag

Karfreitag ist ein Fastentag- und Abstinenztag. Davon gibt es zwei im Jahr, erklärt Monsignore Kleine: Aschermittwoch und Karfreitag. Fastentag bedeutet für Gläubige zwischen 18 und 60 Jahren, nur eine Mahlzeit am Tag zu sich zu nehmen, um sich richtig satt zu essen. Abstinenztag bedeutet zusätzlich, kein Fleisch zu essen, und wenn möglich auch keinen Fisch. Mit diesem Verzicht wird an den Kreuzestod Jesu erinnert.

Auch dass die katholischen Gottesdienste um 15 Uhr beginnen, liegt an der Todesstunde Jesu, erläutert Kleine. Im Matthäus-, Markus- und Lukas-Evangelium heißt es, dass Jesus in der 6. Stunde ans Kreuz geschlagen wurde – nach heutiger Zeitrechnung um 12 Uhr. In der neunten Stunde, also um 15 Uhr, sei Jesus gestorben.

Begleitung durch die Osterzeit

Domdechant Msgr. Robert Kleine begleitet uns durch die österliche Bußzeit sowie die gesamte Osterzeit. An ausgewählten Fastensonntagen sowie zu den Hochfesten kommt er von 8.00 bis 8.30 Uhr ins Studio. Im lockeren Gespräch mit der Moderatorin wird er seine Impulse entwickeln und Anregungen geben.

Der gebürtige Neusser wurde im vergangenen Jahr von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner als Nachfolger des verstorbenen Prälaten Johannes Bastgen zum Domdechanten und Stadtdechanten in Köln ernannt. Außerdem ist er der Sekretär des Eucharistischen Kongresses, der im Juni stattfindet.

 


Quelle:
DR