EKD-Ratsvorsitzender Schneider fordert aktive Hilfe

Gott zeigt sich in den Armen

Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat die aktive Hilfe für die Mitmenschen als eine der wichtigsten Aufgaben jedes Christen bezeichnet. Gott begegne den Menschen in den Armen und Notleidenden, nicht in kirchlichen Dogmatiken oder philosophischen Ideen, sagte Schneider.

 (DR)

Wer sich einem Menschen in Not entziehe, entziehe sich Gott, fügte Schneider hinzu, der auch Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland ist. Der EKD-Ratsvorsitzende warnte in der Theatinerkirche am Odeonsplatz zugleich davor, Schicksalsschläge wie Krankheiten als Strafe Gottes zu betrachten. Hier gebe es keinen Zusammenhang, sagte er in einer Auslegung aus dem Matthäusevangelium.

Dass Christus sich mit den Schwachen identifiziert habe, gelte bis heute, ergänzte der Essener Bischof Overbeck. «Gelebt aber wird diese Wahrheit nur in unserer Gemeinschaft mit den Schwachen. Solches Leben ist in Gottes Ewigkeit bewahrt.» Die Liebe Gottes sei «nicht billig», betonte Overbeck: «Aber sie ist grenzenlos.» So vieles, was der Mensch dem Menschen antue, sei in dieser Welt, in diesem Leben gar nicht wieder gutzumachen. «Gäbe es kein ewiges Leben, keinen Tod, keine Auferstehung und kein Endgericht, es wäre zum Verzweifeln.»