Erzbischof Marx beschwört Laien Optimismus zu wahren

Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx sieht im 2.
Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) die Chance, dass sich Kirche als eine der innovativsten Kräfte darstellt. Gerade jetzt sei das Zeugnis der Christen für die Gesellschaft sehr wichtig, sagte Marx in seinem Grußwort an die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Samstag in München. Ohne die Stimme der Kirche und des Evangeliums würde einer pluralen Gesellschaft eine wichtige Stimme fehlen, unterstrich der Erzbischof.

Marx verwies auf die Bedeutung der sozialen Bewegung der Kirche. Dabei dürfe die Gesellschaft nicht unter das Niveau sinken, das bereits erreicht sei, sondern «wir brauchen einen neuen Schub dahin». Der ÖKT solle getreu seinem Motto «Damit ihr Hoffnung habt» diese stärken und nicht das Jammern vergrößern. Innerhalb der Kirche gelte es, die Vielfalt nicht nur zu respektieren, «sondern sich darüber freuen».

Die Mitglieder des ZdK unterstrichen in einem Aufruf, nicht auf das Trennende in der Ökumene zu blicken, sondern die gemeinsamen Möglichkeiten zu nutzen. Man bekenne sich zur Grundüberzeugung, dass «katholisch sein immer auch ökumenisch sein bedeutet». Heute müsse nicht das gemeinsame Handeln begründet und gerechtfertigt werden, sondern das getrennte, heißt es in dem Antrag. Mit Blick auf die Diskussion um das gemeinsame Abendmahl erklärten die Laien: «Wir vertrauen aber auf den Heiligen Geist, dass er uns auch hier Einheit schenkt und die Wunden heilt.»

Bisher haben sich 108.000 Teilnehmer zum ÖKT angemeldet, wie der Generalsekretär des ZdK, Stefan Vesper, am Samstag sagte. Auch das Medieninteresse sei groß. So hätten sich mehrere Tausend Journalisten zu dem Christentreffen angekündigt. Der 2. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai in München statt.