Katholischer Preis gegen Rassismus wird online verliehen

Ehrung für "Leuchtturmprojekte"

Die Deutsche Bischofskonferenz verleiht den vierten Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus am 8. Juni coronabedingt bei einem Online-Festakt. Ausgezeichnet werden drei sogenannte "Leuchtturmprojekte".

Demonstration gegen Rassismus in Berlin (Archiv) / © Britta Pedersen (dpa)
Demonstration gegen Rassismus in Berlin (Archiv) / © Britta Pedersen ( dpa )

Damit bezeichnet die Bischofskonferenz Initiativen des kirchlichen Engagements gegen Rassismus. Die Preisträger wurden im März bereits bekanntgegeben. Die Initiative "Ostritzer Friedensfest" erhält die mit 5.000 Euro dotierte Hauptauszeichnung, wie die Konferenz am Mittwoch in Bonn mitteilte.

Preisverleihung online durch Bischof Bätzing

Die Preisverleihung, die eigentliche im Deutschen Olympia- und Sportmuseum Köln geplante war, erfolgt online durch den Konferenzvorsitzenden, Bischof Georg Bätzing. Der Bielefelder Konfliktforscher Andreas Zick wird laut Mitteilung in seiner Festansprache die aktuellen Ausprägungen von Rassismus und Xenophobie in der Gesellschaft beleuchten.

Zudem wird Kardinal Michael Czerny, der im Vatikan für Migrationsfragen zuständig ist, einen Impuls zum Thema "Freunde und Fremde" beitragen. Durch das Programm führt WDR-Moderatorin Shary Reeves.

Die Initiative "Ostritzer Friedensfest" habe seit 2018 sieben "Friedensfeste" in der Stadt in Sachsen organisiert, hieß es. Entstanden sei sie aus dem Protest gegen ein rechtsextremes Musikfestival am Rande von Ostritz.

Zwei zweite Preise

Die beiden mit jeweils 2.500 Euro dotierten zweiten Preise gehen an den Malteser-Integrationsdienst Wuppertal für das generationen- und kulturverbindende Projekt "Verlorene Orte" sowie an die Gefängnisseelsorge im Bistum Fulda für das Musik-Projekt "Divine Concern".

Für die Jury hatte der Vorsitzende der Migrationskommission der Bischofskonferenz, Hamburgs Erzbischof Stefan Heße, im März auf die traurige Aktualität der Thematik hingewiesen. "In den vergangenen Jahren wurde unsere Gesellschaft von rechtem Terror erschüttert; erst vor wenigen Wochen haben wir der Ermordeten von Hanau gedacht."

Der Platz von Christen sei an der Seite der Opfer rassistischer Gewalt, betonte Heße. "Gemeinsam mit vielen anderen Menschen guten Willens setzen wir uns für ein friedliches Miteinander ein - gerade in schwierigen Zeiten."

Auf Anregung der Migrationskommission lobt die Deutsche Bischofskonferenz seit 2015 alle zwei Jahre den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aus. Mit dem Preis werden Personen und Gruppen ausgezeichnet, "die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus beziehungsweise für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft engagieren".


Quelle:
KNA