Nicht-öffentliche Gedenkfeier zur Befreiung des KZ Neuengamme

Stilles Gedenken ohne Publikum

Mit einer Gedenkfeier in der Gedenkstätte Neuengamme wird am Montag an die Befreiung des früheren Konzentrationslagers vor 76 Jahren erinnert. Die Veranstaltung findet coronabedingt ohne Publikum statt, wird jedoch im Internet übertragen.

KZ-Gedenkstätte Hamburg-Neuengamme / © Christian Carisius (dpa)
KZ-Gedenkstätte Hamburg-Neuengamme / © Christian Carisius ( dpa )

Zudem werde am 3. Mai auf der Internetseite der Gedenkstätte eine Multimedia-Reportage online gestellt. Darin würden von Überlebenden und deren Angehörigen eingesandte Gegenstände gezeigt, die für sie Erinnerung symbolisieren.

"Es ist für uns sehr schmerzhaft, dass wir auch in diesem Jahr nicht gemeinsam mit vielen Gästen aus dem In- und Ausland zu einer Gedenkveranstaltung zusammenkommen können", sagte Gedenkstätten-Leiter Oliver von Wrochem. Mit der Reportage seien Überlebende und Angehörige, auch wenn sie nicht persönlich zum Jahrestag der Befreiung nach Hamburg reisen könnten, mit ihren Geschichten, Gedanken und Wünschen präsent.

Grußworte und stilles Gedenken

Redner bei der Feier sind laut Angaben Schleswig-Holsteins Kulturministerin Karin Prien (CDU), die Überlebende Livia Fränkel und die Präsidentin des Dachverbands Amicale Internationale KZ Neuengamme, Martine Letterie. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Leiterin der Gruppe "Geschichte, Erinnerung" bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Maria Bering, sprechen Grußworte.

Anschließend ist ein stilles Gedenken am Internationalen Mahnmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit einer Kranzniederlegung geplant.

Im April 1945 von der SS geräumt

Das KZ Neuengamme war das größte nationalsozialistische Konzentrationslager in Nordwestdeutschland. Es waren mehr als 100.000 Menschen aus ganz Europa im Hauptlager und in über 85 Außenlagern inhaftiert. Mindestens 42.900 von ihnen kamen ums Leben. Im April 1945 wurde das KZ Neuengamme von der SS geräumt.

Britische Soldaten fanden es am Abend des 2. Mai leer vor. Mehrere Tausend Häftlinge waren auf Schiffe transportiert worden und kamen am 3. Mai bei der Bombardierung der "Cap Arcona" und der "Thielbek" in der Lübecker Bucht ums Leben.


Quelle:
KNA